Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen subjektiven Schlafproblemen und Selbstwahrnehmung des Alterns
22.11.2021 Schlechter Schlaf bei über 50-Jährigen steht im Zusammenhang mit einer negativeren Wahrnehmung des Alterns, was sich wiederum auf die körperliche, geistige und kognitive Gesundheit auswirken kann, wie neue Forschungsergebnisse zeigen.
Nach der von University of Exeter geleiteten Studie fühlten sich Menschen, die ihren Schlaf am schlechtesten bewerteten, auch älter und nahmen ihr eigenes körperliches und geistiges Altern negativer wahr.
Die Hauptautorin der Studie Serena Sabatini von der Universität Exeter sagte:
Wenn wir älter werden, erleben wir alle sowohl positive als auch negative Veränderungen in vielen Bereichen unseres Lebens. Manche Menschen nehmen jedoch mehr negative Veränderungen wahr als andere.
Da wir wissen, dass sich eine negative Wahrnehmung des Alterns nachteilig auf die künftige körperliche, geistige und kognitive Gesundheit auswirken kann, besteht eine offene Frage in der Alternsforschung darin zu verstehen, was Menschen das Altern negativer sehen lässt.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass schlecht schlafende Menschen sich älter fühlen und ihr Altern negativer einschätzen. Wir müssen dies noch weiter untersuchen – eine Erklärung könnte sein, dass eine negativere Einstellung beides beeinflusst. Es könnte aber auch ein Zeichen dafür sein, dass die Behebung von Schlafproblemen eine bessere Wahrnehmung des Alterns fördern könnte, was wiederum andere gesundheitliche Vorteile mit sich bringen könnte.
Die Studie
Die Forscher befragten 4.482 Personen im Alter von 50 Jahren und älter, die an der PROTECT-Studie teilnahmen. Die von der Universität Exeter und dem Institute of Psychiatry, Psychology & Neuroscience (IoPPN) am King’s College London durchgeführte und vom National Institute for Health Research (NIHR) Maudsley Biomedical Research Center finanzierte PROTECT-Studie ist eine innovative Online-Studie, bei der die Teilnehmer regelmäßig kognitive Tests durchführen und Fragebogen zum Lebensstil ausfüllen. Die Studie möchte herauszufinden, was Menschen hilft, im Alter psychisch gesund zu bleiben.
Dem Forscherteam fiel auf, dass sich viele PROTECT-Teilnehmer im Rahmen der Standardfragebogen der Studie zu ihrem Verhältnis zum Schlaf äußerten. Zu den Kommentaren gehörten:
„Wie ich mich fühle, hängt stark von meinem Schlaf ab. Ich fühle mich großartig, wenn ich sechs Stunden Schlaf bekomme, also fühle ich mich etwa die Hälfte der Zeit jünger und die andere Hälfte der Zeit älter!“
Ein anderer Kommentar lautete:
„Ich habe chronische Schmerzprobleme und bekomme sehr wenig Schlaf, was mein Leben sehr beeinträchtigt“.
Aufgrund solcher Kommentare beschloss das Team, einen Fragebogen speziell zum Thema Schlaf zu erstellen. In der in der Zeitschrift Behavioral Sleep Medicine veröffentlichten Studie wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie eine Liste negativer altersbedingter Veränderungen erlebt hatten, wie z. B. schlechteres Gedächtnis, weniger Energie, zunehmende Abhängigkeit von der Hilfe anderer, geringere Motivation und die Notwendigkeit, ihre Aktivitäten zu begrenzen. Außerdem bewerteten sie ihre Schlafqualität. Die Teilnehmer füllten beide Fragebogen zweimal im Abstand von einem Jahr aus.
Koautor Professor Clive Ballard von der Universität von Exeter sagte:
Diese Forschungsarbeit ist ein wichtiger Teil der zunehmenden Erkenntnisse über die entscheidende Rolle des Schlafs für ein gesundes Altern.
© Psylex.de – Quellenangabe: Behavioral Sleep Medicine (2021). DOI: 10.1080/15402002.2021.1994405