Einsamkeitsgefühle erhöhen das Risiko auch dann, wenn jemand nicht sozial isoliert ist
04.02.2023 Soziale Isolation und Einsamkeit sind unabhängig voneinander mit einer höheren Risiko für das Auftreten einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) verbunden laut einer online in JACC: Heart Failure veröffentlichten Studie.
Dr. Yannis Yan Liang von der Guangdong Academy of Medical Sciences in Guangzhou, China, und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen sozialer Isolation, Einsamkeitsgefühlen und deren Kombination mit dem Auftreten von Herzinsuffizienz. Die Analyse umfasste 464.773 Teilnehmer der U.K. Biobank, die im Durchschnitt 12,3 Jahre lang beobachtet wurden.
- Die Forscher fanden heraus, dass soziale Isolation (am stärksten versus am wenigsten: bereinigte Hazard Ratio: 1,17) und Einsamkeit (ja versus nein: bereinigte Hazard Ratio: 1,19) signifikant mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Herzinsuffizienz verbunden waren.
- Einsamkeit modifizierte den Zusammenhang zwischen dem Risiko für Herzinsuffizienz und sozialer Isolation.
- Bei nicht-einsamen Personen wurde ein Anstieg des Zusammenhangs zwischen sozialer Isolation und dem Risiko für eine Herzinsuffizienz festgestellt, bei einsamen Personen jedoch nicht.
- Diese Zusammenhänge blieben unabhängig vom genetischen Risiko für Herzinsuffizienz bestehen.
„Der Zusammenhang mit sozialer Isolation und Einsamkeit ist wahrscheinlich am stärksten bei Personen, die sich in einem extremen Bereich sozialer Isolation und Einsamkeit befinden, und wird durch einen niedrigen sozioökonomischen Status noch verstärkt“, schreiben die Autoren.
„Da die sozialen Determinanten der Gesundheit zunehmend als wichtige Komponenten einer patientenzentrierten Gesundheitsversorgung anerkannt werden, könnte es sinnvoll sein, spezifische Interventionen, wie z. B. ’soziale Verordnungen‘, in die Versorgung einzubeziehen.“
© Psylex.de – Quellenangabe: J Am Coll Cardiol HF. Feb 01, 2023. Epublished DOI: 10.1016/j.jchf.2022.11.028
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