Können familiäre und elterliche Faktoren die Auswirkung von Gewichtsstigmatisierung auf Essstörungen bei jungen Menschen verändern?
22.03.2023 In einer im Journal of Adolescent Health veröffentlichten Studie fanden Forscher der University of Minnesota Medical School heraus, dass positive elterliche und familiäre Faktoren mit einem geringeren Risiko für gestörtes Essverhalten einhergehen, aber den Einfluss gewichtsstigmatisierender Erfahrungen auf gestörtes Essverhalten bei jungen Menschen nicht mindern. Gewichtsstigmatisierende Erfahrungen – wie Hänseleien und verletzende Kommentare über das Gewicht – wurden mit einer höheren Prävalenz von Essstörungen in Verbindung gebracht.
„Der Grund für unsere Ergebnisse könnte darin liegen, dass strukturelle Gewichtsstigmatisierung – wie die Normalisierung unrealistischer Körperideale – ein starker sozioökologischer Stressfaktor für junge Menschen ist“, so Dr. Laura von der U of M Medical School. „In diesem Zusammenhang können positive familiäre und elterliche Faktoren dazu beitragen, diesen Stressfaktor zu mildern, aber sie können junge Menschen nicht vollständig vor den negativen Auswirkungen offenkundiger gewichtsstigmatisierender Erfahrungen schützen“.
Die in Zusammenarbeit mit Forschern der U of M School of Public Health und der University of Connecticut durchgeführte Studie analysierte die Erfahrungen mit gestörtem Essverhalten im Projekt EAT 2010-2018 – einer ethnisch, rassisch und sozioökonomisch vielfältigen Stichprobe von Jugendlichen aus den Twin Cities. Sie fanden heraus, dass gewichtsstigmatisierende Erfahrungen bei Jugendlichen sehr verbreitet sind:
- 27 % berichteten über Hänseleien von Gleichaltrigen wegen ihres Gewichts,
- 24 % berichteten über Hänseleien in der Familie wegen ihres Gewichts,
- 42 % berichteten über verletzende gewichtsbezogene Kommentaren von Familienmitgliedern.
Weitere Forschungsarbeiten sollten darauf abzielen zu erforschen, welche spezifischen Praktiken am hilfreichsten für Eltern sind, die versuchen, ihr von Gewichtsstigmatisierung betroffenes Kind zu unterstützen.
© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Adolescent Health (2023). DOI: 10.1016/j.jadohealth.2023.01.024
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