Bipolare Störung und Angst

Bipolare affektive Störung und Angststörung

Symptome einer bipolaren Störung stärker, wenn Angststörung vorhanden

Menschen, die zusätzlich zu einer bipolaren Störung, aka manische Depression, (zu dieser psychischen Krankheit manische D. mehr) auch an einer Angststörung leiden, haben wahrscheinlicher schwerere bipolare Symptome wie suizidales Verhalten, häufigere manische Episoden und mehr depressive Episoden laut der Forschung von Regina Sala, M.D. vom psychiatrischen Institut der Columbia Universität.

Personen mit beiden Störungen waren auch zweimal so häufig in eine Notaufnahme wegen ihrer bipolaren Depression aufgenommen worden.

Laut der Studie haben etwa 60 Prozent der Menschen mit bipolarer Störung mindestens einmal eine Angststörung in ihrem Leben, und 40 Prozent zwei oder mehr Angststörungen.

Die Forscher sahen sich die Symptome und Behandlungen von 1.600 Erwachsenen mit bipolarer affektiver Störung (BAS) an, die an der National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions‘ (NESARC) teilgenommen hatten.

Verglichen mit Personen mit BAS, die nie eine Angststörung erlebten, hatten Menschen mit beiden Störungen auch wahrscheinlicher Drogenmissbrauchsprobleme und soziale Probleme, wie Probleme auf der Arbeit.

Früherkennung wichtig

Die Autoren glauben, dass Früherkennung von Angststörungen bei Personen mit BAS notwendig ist. Die Angststörung zu behandeln, hilft zumindestens einen Teil der Last einer bipolaren Störung zu mildern.
Die Studie ist im Journal of Psychiatric Research herausgegeben worden und wurde von Subventionen der Alicia Koplowitz Foundation und dem National Institutes of Health getragen.

Quelle: Journal of Psychiatric Research. Mai 2012

Angstzustände, Depression: Gleich hohes Risiko nach bipolarer Manie

10.05.2016 Erwachsene mit einer bipolaren Störung entwickeln mit gleich hoher Wahrscheinlichkeit nach einer manischen Phase Angstzustände oder eine Depression laut einer in der Zeitschrift Molecular Psychiatry veröffentlichten Studie der Columbia University.

In einer nationalen Umfrage in den USA wurden 34.653 Studienteilnehmer interviewt, um die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) manischer Episoden zu bestimmen. Ein zweites Interview wurde drei Jahre später geführt, um nachfolgende Inzidenzen von Depression oder Angstzuständen zu ermitteln.

Teilnehmer mit Manie hatten ein ungefähr gleich hohes Risiko für die Entwicklung einer depressiven Phase (Odds-Ratio (OR) 1,7) wie für starke Ängstlichkeit (OR 1,8).

Beide Bedingungen kamen deutlich häufiger bei Teilnehmern mit Manie vor als bei Teilnehmern ohne. Außerdem konnte bei den depressiven Teilnehmern ein signifikant höheres Risiko für eine sich entwickelnde Manie (OR 2,2) oder Angst (OR 1,7) im Vergleich zu denjenigen ohne Depression festgestellt werden.

Generalisierte Angststörung

Diese Ergebnisse und die früherer Studien demonstrieren, dass Depression und Angst normalerweise zusammen auftreten, wobei Zwillingsstudien nahelegen, dass Depression und eine häufige Form von Angstzuständen – die generalisierte Angststörung – sich eigentlich wie die gleiche genetische Störung verhalten.

Die neuen Ergebnisse erweitern die enge Verbindung zwischen Depression und Angststörungen bei Personen mit bipolarer Störung, die manische Episoden erlebten.

Obwohl seit langem angenommen wurde, dass die Bipolare Affektive Störung (BAS) wiederholte Episoden von Manie und Depression als Pole entlang eines Stimmungskontinuum repräsentiert, ist die klinische Wirklichkeit häufig viel komplexer, sagte Studienleiter Dr. Mark Olfson vom Fachbereich für Psychiatrie.

Die Verbindung zwischen Manie und Angstzuständen weist darauf hin, dass Patienten, deren Hauptsymptom die Angst ist, sorgfältig auf Manien vor der Behandlung überprüft werden sollten, sagte er.

Erweiterte Definition

Eine weiter gefasste klinische Definition der BAS, die Episoden der Manie zusammen mit der von Angst oder Depression einschließt, könnte zu einer früheren Diagnose von Personen mit BAS und anderen Behandlungsansätzen führen.

Seit Jahren könnten wir Gelegenheiten verpasst haben, Auswirkungen der Behandlung von BAS auf die Angstzustände zu evaluieren, sagte Olfson. „Die Ergebnisse unserer Studie legen nahe, dass Forscher beginnen sollten sich zu fragen, ob und inwieweit die Behandlungen der bipolaren Störung auch die Ängstlichkeit lindern – genauso wie Manie und Depression.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Columbia University, Molecular Psychiatry – doi: 10.1038/mp.2016.64; Mai 2016

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  1. Icv vermute bei mir liegt Folgendes vor: Während einer schweren Depression sind die Ressourcen wie Kraft und Intension nicht besonders bereit gestellt und die Stressempfindung durch die gewünschte Reizarmut gemildert.
    Dem Körper gelingt einfach keine Spannung mehr aufrechtzuerhalten, dadurch ist die Angst weniger präsent in Form des äußeren Ausdrucks, dafür aber in Zweifeln und Aphatie der grundlegende Faktor.
    Ich würde gern überlegen, ob nicht eine bipolare Störung nur das Ressourcenmanagement eines Körpers ist, der empfindlich auf Stress reagiert, bzw. eine/ mehrere Stresssituation verinnerlicht hat.
    Sich der Angst ergeben oder mit ihr aufstehen? Ich glaube das Wechselspiel dient sogar einem ausgeglichen Umgang mit ihr.

    (Cortisol wäre vielleicht ein denkbarer Regulator um Depressionen und Manien auszugleichen, vorausgesetzt es wird nicht eh auch in einer Depression ebenso übermäßig produziert? )

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


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