Kognitive Reminiszenztherapie bei Depression

Kognitive Erinnerungstherapie wirksam bei Depression

01.08.2016 Eine neue Therapie-Methode, Erinnerungen zu verarbeiten, kann Depressiven helfen laut einer in Psychotherapy and Psychosomatics publizierten Forschungsarbeit.

Die randomisierte, kontrollierte Studie der Deakon Universität zeigt, dass eine neue Methode – die sogenannte Kognitive Reminiszenztherapie (oder Kognitive Erinnerungstherapie – angeleitetes Aufgreifen, Auffrischen und Beschäftigen mit Erinnerungen) – kontrolliert und angeleitet die eigenen Erinnerungen aufzurufen, eine Hilfe bei der Behandlung von Depression sein kann.

Autobiografische Erinnerungen

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Bild: Gerd Altmann

Zunehmend demonstrieren Forschungsarbeiten, dass Therapien, die den Rückruf von autobiografischen Erinnerungen als Kernfokus des Interesses ins Visier nehmen, vielversprechende Ergebnisse in der Depressionsbehandlung.

Die Integration der Reminiszenzen (Erinnerungen) in kognitive Psychotherapien hat zur Entwicklung der Kognitiven Reminiszenztherapie (KRT) geführt, einer wirksamen Behandlung von Depression bei älteren Erwachsenen.

Da Erinnerungstherapien fast ausschließlich mit älteren Bevölkerungsgruppen empirisch validiert worden sind, prüften die Autoren David John Hallford et al., ob sie bei depressiven jüngeren Erwachsenen ebenso wirksam sein könnten.

Erstmaliger Einsatz bei jüngeren Erwachsenen

In dieser Pilotstudie wurden 26 junge Erwachsene aus einem Gemeinschaftsprojekt zur Verbesserung der psychischen Verfassung von jungen Menschen rekrutiert und zufällig der üblichen Versorgung (z.B. Kognitive Verhaltenstherapie, Problemlösungstherapie) oder KRT (6 wöchentliche Sitzungen) zugewiesen.

Positive Resultate

Die Ergebnisse zeigen, dass individuell verabreichte KRT große positive Auswirkungen auf die depressiven Symptome zeigte, was sich sofort im Anschluss an die letzte Sitzung manifestierte, und mindestens 3 Monate aufrechterhalten werden konnte.

Auch bei den sekundären Ergebnissen (Ängstlichkeit und psychologische Maße s.u.) konnten große Effekte festgestellt und im Anschluß aufrechterhalten werden.

Diese Ergebnisse belegen, dass das geleitete Zurückblicken auf autobiografische Erinnerungen bei jungen Erwachsenen eine Reihe von positiven Auswirkungen auf psychologische Ressourcen hat:

  • Selbstwertgefühl,
  • Zuversicht, Ziele zu erreichen und mit Herausforderungen fertig zu werden,
  • die Wahrnehmung der Bedeutung und Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens und
  • eine positive Zukunftsorientierung.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Deakon Universität, Psychotherapy and Psychosomatics – DOI: 10.1159/000444417; Juli 2016

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