Symptome, Anzeichen für Essstörungen

Symptome, Anzeichen für Essstörungen

Psychische Störungen – Gestörtes Essverhalten

Generell formuliert ist das Haupt-Symptom einer Essstörung (wobei die sich natürlich je nach Unterform – wie Anorexie, Bulimie, Binge Eating etc. – unterscheiden) abnormale Essgewohnheiten, die sich negativ auf die körperliche und/oder psychische Gesundheit auswirken.

Liste der möglichen Anzeichen bzw. Symptome, die auftreten können

Liste möglicher Symptome und Komplikationen, die je nach Art und Schwere der Essstörung variieren:

  • Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit
  • Akne
  • Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation)
  • Depressivität
  • Durchfall
  • Elektrolyt-Ungleichgewicht
  • Herzstillstand
  • Hirnatrophie
  • Hypokaliämie
  • Hyponatriämie
  • Karies
  • Lanugo (Haarflaum)
  • Nierenversagen
  • Osteoporose
  • Pellagra
  • Selbstmord
  • Skorbut
  • Stimmungsschwankungen
  • Telogen effluvium (oder Telogeneffluvium – Haarausfall über das gesamte Kopfhaar verteilt)
  • Tod
  • Überaktivität (bei Magersucht)
  • Verstopfung
  • Wasserretention und/oder Ödem
  • Xerosis (extrem trockene Haut)
  • Zahnverlust

Einige körperliche Symptome von Essstörungen sind Schwäche, Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, verminderter Bartwuchs bei Männern, verminderte Wacherektion, verminderte Libido, Gewichtsverlust und Wachstumsstörungen.

Unerklärliche Heiserkeit kann ein Symptom einer zugrundeliegenden Essstörung sein, als Folge eines sauren Refluxes oder des Eindringens von saurem Magenmaterial in den Laryngoesophagealtrakt. Patienten, die Erbrechen auslösen, wie z.B. Patienten mit Anorexia nervosa, Binge eating-purging-Typ oder Patienten mit Bulimia nervosa sind für einen sauren Reflux anfällig.

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist die häufigste endokrine Erkrankung bei Frauen. Obwohl oft mit Fettleibigkeit assoziiert, kann sie bei normalgewichtigen Personen auftreten. PCOS wurde mit Binge-Essen und Bulimie verknüpft.

Andere mögliche Erscheinungsformen sind trockene Lippen, brennende Zunge, Schwellung der Ohrspeicheldrüse, und Kiefergelenkserkrankungen.

Hinweise bei Kindern und Jugendlichen

Zu den Anzeichen, auf die man achten sollte, gehören die

  • zunehmende Einschränkung von Nahrungsmittelgruppen,
  • signifikante Gewichtsveränderungen, insbesondere eine schnelle Gewichtsabnahme,
  • wiederholte längere Aufenthalte im Badezimmer, vor allem bei laufendem Wasser,
  • übermäßige körperliche Bewegung bzw. Sport und
  • die wiederholte Vermeidung von Aktivitäten mit Lebensmitteln (Zubereiten oder das Essen).

Frühe Warnzeichen / Warnsigniale

01.07.2019 Ein Forscherteam der Swansea University Medical School untersuchte anonymisierte elektronische Gesundheitsakten von Hausärzten und Krankenhauseinweisungen in Wales. Bei 15.558 Menschen in Wales wurde zwischen 1990 und 2017 eine Essstörung diagnostiziert.

In den 2 Jahren vor ihrer Diagnose zeigen die Daten, dass bei diesen Menschen eine oder mehrere dieser Warnzeichen vorlagen:

  • Eine höhere Wahrscheinlichkeit für andere psychische Störungen wie Persönlichkeits- oder Alkoholstörungen und Depressionen
  • Höhere Unfallzahlen, Verletzungen und selbstverletzendes Verhalten
  • Höhere Verschreibungsrate für Medikamente des zentralen Nervensystems wie Antipsychotika und Antidepressiva
  • Höhere Verschreibungsrate für Magen-Darm-Präparate (z.B. bei Verstopfung und Magenverstimmung) und für Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Multivitamine, Eisen).

© PSYLEX.de – Quellenangabe: British Journal of Psychiatry

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