Psychopathen begehen eher Morde
Psychische Störungen – Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
Kriminologen entdecken einen signifikanten Zusammenhang zwischen Psychopathie und Mord
14.12.2018 Eine in Aggression and Violent Behavior veröffentlichte Forschungsarbeit analysierte Daten aus 19 Studien, die Informationen von mehr als 2.600 Mordtätern enthielten.
Forscher untersuchten die Ergebnisse der ‚psychopathy checklist‘ (PCL; Psychopathie-Checkliste) der Mörder, um jeden möglichen Zusammenhang zwischen PCL-Daten und Morden zu ermitteln.
Psychopathy-Checklist
Die Psychopathie-Checkliste ist ein diagnostisches Instrument, um die psychopathischen Tendenzen einer Person auf einer Skala von Null bis 40 zu bewerten – je höher die Zahl, desto psychopathischer wird eine Person eingestuft.
Die PCL ist die gebräuchlichste Methode zur Beurteilung der Psychopathie und misst 20 Merkmale, darunter pathologisches Lügen, mangelndes Mitgefühl (Empathie-Mangel), oberflächlichen Charme und vieles mehr. In den USA gilt jemand als Psychopath, wenn er/sie mit 30 oder höher bewertet wird.
Ausgeprägter Zusammenhang mit PCL-Wert bei den Kriminellen
Die neue Studie ergab einen durchschnittlichen PCL-Wert von 21,2 bei den untersuchten Fällen. Und im Vergleich zum Durchschnitt von 5,2 unter den US-amerikanischen Erwachsenen ist klar, dass die PCL ein Potenzial für gewalttätiges kriminelles Verhalten anzeigt.
Es gab also einen sehr hohen Zusammenhang zwischen Psychopathie und Mord, sagte Dr. Bryanna Fox vom Fachbereich Kriminologie der Iowa State Universität, die die psychologischen und entwicklungsbedingten Risikofaktoren von kriminellem Verhalten erforscht.
Der „Psychokiller“
In der Studie fanden die Wissenschaftler einen Korrelationswert von .68. In den Psychologie- und Sozialwissenschaften gilt alles über .4 oder .5 als starker Zusammenhang; diese Ergebnisse sind also sehr interessant, schreibt sie.
Die Kriminalpsychologin sagt, dass die Idee des „Psychokillers“ zwar seit Jahren in der Populärkultur weit verbreitet ist, es aber bisher noch keine grundlegende wissenschaftliche Erforschung dieses Konzepts gegeben hat.
Obwohl der durchschnittliche PCL-Wert der Täter unter die Psychopathie-Schwelle fällt, können die Daten dennoch nützliche Informationen während der Beurteilung liefern.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Aggression and Violent Behavior (2018). DOI: 10.1016/j.avb.2018.11.005
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