Psychose: Ernährung und Mangelernährung
Psychische Störungen
Die Ernährung kann eine Schlüsselrolle in der frühen Psychose-Behandlung spielen
06.12.2017 Die erstmalige Psychose ist mit Mangelernährung verbunden, wie neue Forschungen aus Australien ergeben haben, die möglicherweise neue Wege zur Verbesserung der Gesundheit von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt aufzeigen.
Die internationale Forschung unter der Leitung des NICM Health Research Institute an der Western Sydney University untersuchte systematisch die Belege für Ernährungsmängel bei Menschen, die zum ersten Mal wegen psychotischer Störungen behandelt wurden.
Die Früherkennung und Behandlung von psychotischen Störungen, wie z.B. Schizophrenie, wird als entscheidend für die Optimierung der Genesung angesehen.
Vitamine B, C, D und E
Frühere Forschungen haben gezeigt, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen langfristiger Schizophrenie und verschiedenen Nährstoffmängeln, einschließlich der Vitamine B, C, D und E gibt. Bislang hat jedoch niemand die ganze Bandbreite der Nährstoffdefizite untersucht, die während der ersten Episode einer Psychose auftreten können.
Bild: Ben Kerckx
Die Forscher bewerteten 28 Studien, die die Blutwerte von sechs Vitaminen und 10 Mineralien bei 2.612 Personen untersuchten.
Alle Teilnehmer wurden entweder unmittelbar nach dem ersten Auftreten von psychotischen Störungen (z.B. Schizophrenie), vor der antipsychotischen Behandlung oder in den frühen Phasen der Behandlung bewertet.
Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin D
Die in der Fachzeitschrift Schizophrenia Bulletin veröffentlichten Befunde ergaben, dass die Erstmanifestation einer Psychose mit großen Defiziten bei den Blutwerten kritischer Nährstoffe verknüpft ist, mit besonders niedrigen Werten von Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin D.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass diese Ernährungsmängel mit einer schlechteren psychischen Gesundheit bei jungen Menschen mit einer erstmaligen Psychose in Verbindung stehen.
Obgleich die Zusammenfassung keine bedeutenden Unterschiede bei anderen Vitaminen und Mineralien fand – aufgrund einer kleinen Anzahl von Studien, die diese Nährstoffe überprüften – können diese nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Studien sind erforderlich, um deren Relevanz für die Ernährung zu bestimmen, schreiben die Wissenschaftler.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Western Sydney University; Schizophrenia Bulletin – DOI: 10.1093/schbul/sbx162; Dez. 2017
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