Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Psyche, Psychosomatik)

Frauen mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung haben ein leicht erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen

13.01.2019 Eine in der Zeitschrift Gut veröffentlichte Studie zeigt, dass Frauen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein leicht höheres Risiko für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen nach der Geburt haben.

Die Studienautoren fanden heraus, dass mehr als ein Fünftel der schwangeren Frauen mit entzündlichen Erkrankungen des Darms eine neue Diagnose einer psychischen Störung aufwiesen.

Bei einer Frau mit CED kommt es im Vergleich zu anderen Frauen pro 43 Schwangerschaften zu einem zusätzlichen Fall von psychischen Erkrankungen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankung – Symptome

Die Studie von Simone N Vigod von der Universität Toronto und Kollegen verwendete Gesundheitsdaten von Frauen, die zwischen 2002 und 2014 in Ontario, Kanada geboren wurden, um die Häufigkeit einer neuen Diagnose einer psychischen Krankheit bei diesen Frauen während und bis zu einem Jahr nach einer Schwangerschaft zu untersuchen.

Entzündliche Darmkrankheiten sind eine Gruppe von chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, bei denen Menschen Geschwüre, Entzündungen und Blutungen ihres Magen-Darm-Traktes aufweisen und für Komplikationen in anderen Teilen des Körpers anfällig sind.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Die beiden wichtigsten Subtypen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Menschen mit CED haben ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen, insbesondere Angststörungen und Depression, die möglicherweise mit der Entzündung im Darm zusammenhängen und das Gehirn beeinflussen.

In der Studienpopulation hatten schwangere Frauen mit den chronischen Darmerkrankungen ein leicht erhöhtes Risiko, eine neu auftretende psychische Erkrankung postpartal zu entwickeln (22,7 Prozent), im Vergleich zu Frauen ohne CED (20,4 Prozent).

Bei den Frauen mit CED bestand ein erhöhtes Risiko für zwei der vier diagnostischen Kategorien von psychischen Erkrankungen: Stimmungsstörungen (wie Angststörungen und Depression) und Drogenmissbrauch (wie Opioidabhängigkeit). Diese Frauen wurden in erster Linie von Ärzten im ambulanten Bereich behandelt und mussten nicht ins Krankenhaus aufgenommen werden.

Es gab keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für psychotische Störungen (wie Schizophrenie oder Halluzinationen). Das Risiko schien bei Frauen mit Morbus Crohn, aber nicht mit Colitis ulcerosa erhöht.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Gut – https://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2018-317610

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