Opfer von Terroranschlägen und anderen traumatischen Erlebnissen zeigen unterschiedliche Anfälligkeiten gegenüber körperlichen Krankheiten
15.01.2019 Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), die Opfer von Terroranschlägen (TA) wurden, haben ein höheres Risiko für Neoplasien (Tumoren; Neubildungen) als Personen mit anderen traumatischen Ereignissen (OTE) laut einer im Journal of Neuroscience Research veröffentlichten Forschungsarbeit.
Bild: Gerd Altmann
Dr. Fabio Ferretti vom Universitätskrankenhaus Santa Maria alle Scotte in Siena, Italien und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen der Art des traumatischen Ereignisses (Terrorattacken versus andere traumatische Ereignisse) und medizinischen Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) bei 84 Patienten mit PTBS (39 Opfer von TA, 45 Opfer von OTE).
Kreislauferkrankungen, Stoffwechselkrankheiten, Neoplasien
- Die Forscher fanden eine höhere Prävalenz (Auftretensrate) von Neoplasien im Zusammenhang mit TA.
- Bei Komorbiditäten des Kreislaufsystems war die Dauer der PTBS mit einer höheren Prävalenz verbunden und Frauen waren besser geschützt als Männer.
- Frauen hatten eine höhere Prävalenz von Neoplasien als Männer; Frauen waren gegenüber dem metabolischen Syndrom weniger anfälltig.
Patienten mit PTBS aufgrund von Terroranschlägen und insbesondere weibliche Patienten sollten wegen ihrer höheren Prävalenz für Neoplasien beobachtet werden, während männliche Patienten und Personen mit längerer Symptomdauer auf Durchblutungsstörungen und Stoffwechselsyndrome überwacht werden sollten, schließen die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Neuroscience Research – https://doi.org/10.1002/jnr.24373
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