B-Vitamine lindern Schizophrenie-Symptome
16.02.2017 Eine in Psychological Medicine veröffentlichte Metastudie internationaler Forschungsarbeiten hat herausgefunden, dass die Nahrungsergänzung mit B-Vitaminen in hoher Dosis – einschließlich B6, B8 und B12 – die Symptome von Schizophrenie deutlich mehr reduzieren kann als Standardbehandlungen allein.
Studienautor Joseph Firth vom Fachbereich für psychologische und mentale Gesundheit der Universität Manchester sagte, dass die Supplementation mit B-Vitaminen wirksam die Erkrankung für einige Patienten lindern kann.
Symbolbild
Die Forscher überprüften alle randomisierten klinischen Studien mit Effekten von Vitaminen oder Mineralergänzungen auf psychiatrische Symptome bei Menschen mit Schizophrenie.
18 klinische Forschungsarbeiten mit insgesamt 832 Patienten, die Antipsychotika erhielten, wurden analysiert.
Hohe Dosierung, früh eingesetzt
B-Vitamin-Interventionen mit höheren Dosierungen oder in Kombination mit mehreren Vitaminen, Mineralien zeigten sich durchweg wirksam bei der Linderung der psychiatrischen Symptome, wohingegen niedrigere Dosen unwirksam waren.
Außerdem erwiesen sich die B-Vitamin-Ergänzungen am vorteilhaftesten, wenn sie schon früh eingesetzt wurden. Die B-Vitamine verringerten am wahrscheinlichsten die Symptome in Studien bei Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer.
Jedoch wurden keine Wirkungen von B-Vitaminen hinsichtlich positiver und negativer Symptome beobachtet.
Es gab auch keine Gesamteffekte antioxidativer Vitamine, Inositol oder diätetischer Mineralien auf psychiatrische Symptome.
Vitamine B6, B8 und B12
B-Vitamine in hoher Dosis können nützlich sein, um die Residualsymptome bei Schizophrenen zu verringern, obwohl es deutliche Unterschiede zwischen den Ergebnissen der Studien gab, sagte Firth.
Es gab auch Hinweise darauf, dass diese Effekte insgesamt durch größere Verbesserungen in Patienten-Untergruppen vorangetrieben worden sein könnten, die relevante genetische oder diätetische Ernährungsmängel hatten.
Vorteile durch Nahrungsergänzungsmitteln
Koautor Jerome Sarris von der Western Sydney Universität sagte, die Belege unterstützen frühere Befunde zu den Vorteilen von Nahrungsergänzungen bei Personen mit Schizophrenie, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.
Weitere Studien sind nun nötig, um herauszufinden, wie die Nährstoffe im Gehirn agieren und dabei die psychische Verfassung verbessern, und um die Effekte von ernährungsbasierter Behandlungen auf andere Resultate – wie Gehirnprozesse und metabolische Gesundheit – zu messen, schlossen die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Manchester, Psychological Medicine – DOI: https://doi.org/10.1017/S0033291717000022; Feb. 2017
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