- Genetische Verbindung zwischen psychischen Erkrankungen und Schlafstörung bei Teenagern?
- Die Behandlung von Schlaflosigkeit kann die Symptome psychischer Erkrankungen lindern
Genetische Verbindung zwischen psychischen Erkrankungen und Schlafstörung bei Teenagern?
Die Gene, die eine Rolle bei Jugend-Schlaflosigkeit spielen, sind die gleichen, wie die bei den psychischen Störungen Depression und Angststörung beteiligten, nach einer kurzen Forschungszusammenfassung, die bei der 23. Jahrestagung der Associated Professional Sleep Societies‘ gezeigt wurde.
Ergebnisse der psychologischen Studie zeigen, dass diese Schlaflosigkeit, wie eine Diagnose eine moderate Heritabilität bei 8 bis 16-jährigen hat, welche mit vergangenen Studien von Schlaflosigkeitssymptomen bei Erwachsenen übereinstimmt. Bedeutende genetische Effekte zwischen Schlaflosigkeit, Depression und Angst zeigen, dass überlappende genetische Mechanismen existieren und die Störungen verbinden.
Forscher Phillip Gehrman, Ph.D, Dozent der psychiatrischen Abteilung an der Universität von Pennsylvania School Of Medicine, war überrascht, dass sie keine schlafspezifischen genetischen Wirkungen fanden.
Schlaflosigkeit bei Zwillingen
Monozygotische Zwillinge hatten keine höheren Raten von Schlaflosigkeit. Jedoch, wenn ein monozygotischer Zwilling Schlaflosigkeit hatte, zeigte der Zwilling sie mit größerer Wahrscheinlichkeit auch, verglichen mit dizygotischen Geschwistern.
Die sequentielle Kohortenstudie schloss Daten von 749 monozygotischen paarigen Paaren und 687 dizygotischen paarigen Paaren im Alter zwischen 8 und 17 und ihren Eltern ein.
Das Durchschnittsalter war 11,9 Jahre. Zwillinge und ihre Eltern füllten das Child and Adolescent Psychiatric Assessment (CAPA) aus, und es wurden DSM-III R Kriterien verwendet, um Schlaflosigkeit, Depression und Angststörung zu beurteilen. Den Kriterien für Schlaflosigkeit entsprachen 19,5 Prozent der Teilnehmer.
Die Befunde der Studie sagen, dass Jugendliche, die an Angststörung und Depression leiden, auch auf Schlafstörungen überprüft werden sollten.
Quelle: American Academy of Sleep Medicine 2009
Die Behandlung von Schlaflosigkeit kann die Symptome psychischer Erkrankungen lindern
02.10.2017 Die Behandlung von Schlaflosigkeit mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) online kann die Symptome psychischer Erkrankungen – wie Angst, Depressivität, Halluzinationen und Paranoia – verringern laut einer großen randomisierten kontrollierten Studie.
Forscher des Schlaflabors der Universität Oxford wiesen 3.755 Universitätsstudenten (Durchschnittsalter 25 Jahre) aus mehreren Teilen Englands zwei Gruppen zu:
- Eine Gruppe erhielt kognitive Verhaltenstherapie über das Internet gegen Schlaflosigkeit (Insomnie);
- die andere erhielt diese Therapie nicht, hatte aber Zugang zu Standardbehandlungen.
Bild: Volker Lekies
Damit ist dies wohl vermutlich die bislang größte randomisierte kontrollierte Studie einer psychologischen Behandlung auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit und die erste Studie, die groß genug ist, um die Auswirkungen der Behandlung von Schlaflosigkeit auf psychotische Erfahrungen zu untersuchen, schreiben die Studienautoren.
Symptomverbesserungen
Die mit KVT behandelten Teilnehmer zeigten große Verbesserungen bei ihrer Schlaflosigkeit sowie kleine, nachhaltige Rückgänge bei Paranoia und Halluzinationen.
Die Behandlung führte auch zu Verbesserungen bei Depressionen, Angstzuständen, Alpträumen, psychologischem Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit auf der Arbeit und zu Hause.
Mit KVT behandelte Personen erreichten auch wahrscheinlicher Depressions- und Angstfreiheit während der Studie (bis zu 10 Wochen nach Ende der Behandlung und 22 Wochen nach Behandlungsbeginn).
Die Forschung legt damit auch nahe, dass das Verstehen und die Behandlung von Schlafstörungen einen Schlüsselweg zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bieten könnte.
Insomnie: Ursache für viele psychische Probleme
Studienleiter und Professor für Klinische Psychologie Daniel Freeman sagte im Fachblatt The Lancet Psychiatry: Schlafprobleme sind bei Menschen mit psychischen Erkrankungen sehr häufig, aber zu lange wurde Schlaflosigkeit als bloßes Symptom und nicht als Ursache psychischer Probleme trivialisiert.
Diese Studie kehrt diese alte Annahme um und zeigt, dass Insomnie tatsächlich eine Ursache für psychische Störungen sein kann. Ein guter Nachtschlaf kann die psychologische Gesundheit von Menschen wirklich positiv beeinflussen. Den Menschen einen besseren Schlaf zu verschaffen, könnte ein wichtiger erster Schritt bei der Bewältigung vieler psychologischer und emotionaler Probleme sein, sagte er.
Behandlung mit Online-KVT
Die kognitive Verhaltenstherapie wurde durch ein Online-Programm in sechs Sitzungen von durchschnittlich 20 Minuten Dauer von einem Schlafexperten präsentiert.
Die Sitzungen umfassten verhaltensorientierte, kognitive und pädagogische Komponenten, wie z. B. Lernen, das Bett mit dem Schlaf zu verbinden; Nachdenken über die Geschehnisse des Tages, bevor man ins Bett geht; und die Einrichtung einer schlaffördernden Umgebung.
Das Programm war interaktiv, wobei die täglichen Schlaftagebücher der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine maßgeschneiderte Beratung verwendet wurden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Oxford; The Lancet Psychiatry – DOI: 10.1016/S2215-0366(17)30328-0; Sept. 2017
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