Herzrhythmus-Störungen und gestörte Schlafatmung
Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator
Personen mit einem Implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (implantierbarer Herzdefibrillator) und einer Störung der Atmung, die während des Schlafs auftritt, haben ein größeres Risiko für potenziell tödliche Herzprobleme während der Nacht, zeigen neue Forschungen.
Schlafstörung mit Herzrhythmus-Problemen verbunden
Ein Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD – implantable cardiac defibrillator) ist ein Gerät, das den Herzrhythmus überwacht und einen anormalen Herzschlag mit einem Stromschlag korrigiert.
Die neue Studie zeigt eine bedeutsame Zunahme von Fällen von ventrikulärer Tachykardie (einem gefährlich schnellen Herzschlag) und Herzflimmern (einem schwerwiegend anormalen Herzrhythmus) bei Patienten mit ICDs, denen auch eine schlafgestörte Atumung diagnostiziert wurden.
Die in der Maiausgabe der Zeitschrift HeartRhythm herausgegebene Studie analysierte 45 Patienten mit ICD in Israel in einer Nachtschlafstudie und folgte ihnen über den Verlauf eines Jahres.
Sechsundzwanzig der Studienteilnehmer (57,8 Prozent) hatten eine schlafgestörte Atmung, und diese Patienten erhielten mit höherer Wahrscheinlichkeit, was die Forscher „die entsprechende ICD Therapie“ nennen – einen Schock, um den Herzrhythmus zu korrigieren.
Das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien war höher zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens bei Patienten mit gestörter Schlafatmung. Die Forscher schlossen, dass Patienten mit einem Implantierbaren Kardioverter-Defibrillator, die Nachtarrhythmien zeigen, auf eine gestörte Schlafatmung überprüft werden sollten.
Es sind gegenwärtig nur eingeschränkte Daten mit Bezug auf die Verhersagevariablen von tödlichen Arrhythmien bei Patienten mit ICD verfügbar, sagte Studienautor Dr. Tawfig Zeidan Shwiri vom Ramban Medical Center in Haifa, Israel, in einer Pressemitteilung vom Heart Rhythm Society.
Unsere Studie versuchte, genaue klinische Daten herauszufinden, die die Sicherheit und Lebensqualität von Patienten verbessern sollen, die mit einem Implantierbaren Kardioverter-Defibrillator leben, und die Ergebnisse zeigen an, dass die Präsenz von gestörter Schlaf-Atmung bei allen Patienten mit entsprechender ICD-Therapie berücksichtigt werden sollte, fügte Zeidan-Shwiri hinzu.
„Jedoch werden mehr Studien benötigt, um zu beurteilen, ob die Behandlung der gestörten Schlafatmung das Risiko entsprechender ICD-Therapie reduziert.“
Quelle: HeartRhythm, Juni 2011
Wenig Schlaf kann Ihr Herz schädigen
Ein Mangel an Schlaf kann anscheinend das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen.
Das ist der Befund von britischen Forschern, die die Daten von mehr als 470.000 Menschen aus acht Ländern analysierten, die Vereinigten Staaten einschließend.
„Wenn Sie weniger als sechs Stunden pro Nacht schlafen und einen gestörten Schlaf haben, haben Sie eine 48 Prozent größere Wahrscheinlichkeit eine Herzkrankheit zu entwickeln oder daran zu sterben, und eine 15 Prozent größere Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall zu entwickeln oder daran zu sterben“, sagten Dr. Francesco Cappuccio von der Warwick Medical School in England und ein Mitautor der Forschung in einer Pressemitteilung der Universität von Warwick.
„Der Trend zu späten Abenden und früheren Aufstehen ist tatsächlich eine tickende Zeitbombe für unsere Gesundheit; es sollte also sofort gehandelt werden, um das Risiko zu reduzieren, diese lebensbedrohlichen Bedingungen zu entwickeln“, fügte er hinzu.
Dr. Michelle Miller, die die Studie mit Cappuccio mitverfasst hat, erklärte in der Pressemitteilung, dass „chronischer kurzer Schlaf Hormone und Chemikalien im Körper produziert, die das Risiko erhöhen, Herzkrankheiten und Schlaganfälle zu entwickeln, sowie andere Bedingungen wie hohen Blutdruck und hohes Cholesterin, Diabetes und Fettleibigkeit.“
Die Studie wurde am 8. Februar im European Heart Journal herausgegeben.
„Es gibt eine Erwartung in der heutigen Gesellschaft, mehr in unsere Leben zu pressen“ sagte Cappuccio. „Der ganze Arbeits-/Lebensgleichgewicht Kampf verursacht bei zu vielen von uns dies mit wertvoller Schlaf-Zeit einzutauschen, um sicherzustellen, dass wir all die Aufgaben bewältigen können, die von erwartet werden.“
„Aber, indem wir so handeln“ sagte er „, erhöhen wir das Risiko bedeutend einen Schlaganfall zu erleiden oder resultierende Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln, zum Beispiel, Herzinfarkte.“
Pro Nacht etwa sieben Stunden Schlaf zu bekommen, schützt Ihre Gesundheit und reduziert die Risiken chronische Krankheiten zu entwickeln, rät er.
© PSYLEX.de – Quelle: European Heart Journal, Feb. 2011
Schlafstörungen mit Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden
16.06.2015 Schlaf ist keine triviale Angelegenheit, sagte Forscher Valery Gafarov in einer Erklärung auf dem Meeting der European Society of Cardiology.
Schlechter Schlaf sollte als ein beeinflussbarer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrachtet werden – genauso wie Rauchen, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung. Die Richtlinien sollten Schlafstörungen als Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle aufnehmen, sagte er.
Die Studie
Für die Studie analysierten die Forscher Daten von 657 Männern im Alter zwischen 25 und 64 Jahren in Novosibirsk, Russland lebend. Zu Beginn der Studie im Jahr 1994 wurde die Schlafqualität mit der Jenkins Sleep Scale beurteilt. Schwache, schlechte oder sehr schlechte Werte wurden als Schlafstörung betrachtet. Über die nächsten 14 Jahre wurden dann Herzinfarkte und Schlaganfälle aufgezeichnet.
Die Befunde
Fast zwei Drittel der Studienteilnehmer mit einem Herzinfarkt hatten ebenfalls eine Schlafstörung.
Die Forscher stellten auch fest, dass Männer mit einer Schlafstörung ein 2 bis 2,6-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt und ein 1,5 bis 4-fach höheres Schlaganfallrisiko hatten als diejenigen, die keine Schlafstörung bei den Nachtestungen 5 und 14 Jahre später aufwiesen.
Die Befunde zeigten ebenfalls, dass die Herzinfarkt- und Schlaganfallraten bei Männern mit Schlafstörungen mit dem sozialen Gefälle verbunden waren. Die höchste Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen) hatten diejenigen, die
- verwitwet oder geschieden waren,
- keine weiterführende Schule abgeschlossen hatten und
- schwere manuelle Arbeiten verrichteten,
sagte Gafarov.
Empfehlungen
Er schloss: Für die meisten Menschen bedeuten 7 bis 8 Stunden Schlaf jede Nacht eine gute Schlafqualität. Menschen mit längerfristigen Schlafproblemen sollten mit ihrem Arzt sprechen. Unsere bisherige Forschung hat gezeigt, dass Schlafstörungen sehr stark mit Depressionen, Angst und Feindseligkeit verbunden sind; ein Gespräch mit einem Psychologen kann also auch helfen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: European Society of Cardiology; Juni 2015
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