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Spiritualität kann Therapie bei Suizidalität verbessern
Religiöse/spirituelle Coping-Strategien können die Behandlungsergebnisse bei Patienten mit psychiatrischen Krankheiten verbessern, laut einer Harvard Medical School Forschungsstudie.
Die Forscher der Psychiatrie des McLean Krankenhauses David H. Rosmarin und Kollegen untersuchten die Suizidalität von insgesamt 47 psychotischen Patienten, die religiöse Coping-Strategien anwendeten, und solchen, die dies nicht taten.
Die Ergebnisse waren:
- Patienten, die sich an einer negativen Religiosität orientierten (wie, dass Gott sie bestrafen würde, oder dass der Teufel hinter ihrer Krankheit stecken würde), hatten ein größeres Suizidrisiko vor der Behandlung.
- Patienten, die sich an einer positiven Religiosität orientierten, wie das Benutzen von Gebeten und der Akzeptanz von „Gottes Plan“, schnitten besser bei der eingesetzten psychiatrischen Kurz-Behandlung ab als jene, die diese Coping-Strategie nicht verwendeten“.
Rosmarin sagte, dass „die Nutzung von spirituellen Ressourcen bei der Behandlung zu einer Senkung der Suizidrate und einer Verbesserung der Behandlungsergebnisse für psychiatrische Patienten führen könnte“.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Harvard University, Dez. 2013
Religion und Suizidrisiko
25.07.2015 Eine neue Studie verglich die Suizidrisiken bei Katholiken, Protestanten und Konfessionslosen und untersuchte, ob Kirchgang und Religiosität einen Einfluss haben.
Émile Durkheims bahnbrechende historische Studie zeigte, dass die Religionszugehörigkeit das Selbstmordrisiko reduziert, aber existiert diese schützende Wirkung auch in einer moderneren, weltlicheren Gesellschaft wie der unseren?
Die Forscher Dermot O’Reilly und Michael Rosato vom University College London untersuchten das Suizidrisiko entsprechend der christlichen Religionszugehörigkeit und die zugrundeliegenden Mechanismen.
Bild: Stefan Kunze/Unsplash
Kirchgang und Religiosität
Wenn der Kirchgang wichtig wäre, sollte das Risiko für Katholiken am niedrigsten und für Menschen ohne Religion am höchsten sein. Wenn die Religiosität wichtig wäre, dann sollten ‚konservative‘ Christen das geringste Risiko haben.
Die in der Zeitschrift The British Journal of Psychiatry veröffentlichte Studie folgte 1.106.104 Personen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren für neun Jahre.
Die Befunde
In dieser Zeit kam es zu 1.119 Selbsttötungen, wobei es keine bedeutenden Unterschiede zwischen Katholiken, Protestanten und Konfessionslosen gab.
Das Risiko für konservative Christen war geringer als das für die Katholiken (30% in diesem Zeitraum).
Die Beziehung zwischen Religionszugehörigkeit und Suizid – wie von Durkheim gezeigt – betrifft nicht Gesellschaften, in denen die Selbstmordraten am höchsten in jüngeren Jahren sind, sagen die Forscher.
Die Risiken sind für diejenigen mit und ohne Religionszugehörigkeit ähnlich, und Katholiken (die sich traditionell durch einen öfteren Kirchenbesuch ‚auszeichnen‘) zeigen kein niedrigeres Selbsttötungsrisiko.
Jedoch ist die Religionszugehörigkeit ein schwaches Maß für die Religiosität außer für die kleine Gruppe konservativer Christen, obwohl man deren niedrigeres Suizidrisiko auf Faktoren wie ein geringeres Risikoverhalten und weniger Alkoholkonsum zurückführen könnte, schließen die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University College London, The British Journal of Psychiatry; Juli 2015
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