Hirnscans könnten zeigen, welche Behandlung bei Zwangsstörungen am wirksamsten ist
03.09.2020 Laut einer im American Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie können Hirnscans vorhersagen, welche Art von Therapie bei Zwangsstörungen bei Heranwachsenden und Erwachsenen am wirksamsten sein wird.
Bild: Gerd Altmann
Luke J. Norman von der University of Michigan in Ann Arbor und Kollegen teilten 87 Patienten mit Zwangsstörungen (Altersgruppe 12 bis 45 Jahre; 57 Frauen) nach dem Zufallsprinzip für 12 Wochen einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) oder einer Stressbewältigungsbehandlung (SMT; aktive Kontrolle) zu.
Vor der Behandlung wurden funktionelle Magnetresonanztomographie-Scans bei Patienten durchgeführt, die eine anreizfördernde flankierende Aufgabe durchführten.
Die Forscher fanden heraus, dass innerhalb der KVT-Gruppe ein besseres Ansprechen auf die Behandlung signifikant mit einer stärkeren Aktivierung vor der Behandlung innerhalb des rechten Temporallappens und des rostralen anterioren cingulären Cortex während der kognitiven Kontrolle und innerhalb der ventromedial präfrontalen, orbitofrontalen, lateral präfrontalen und Amygdala-Gehirnregionen während der Belohnungsverarbeitung verknüpft war.
Im Kontrast dazu war eine verringerte Aktivierung vor der Behandlung innerhalb eines überlappenden Satzes von Hirnregionen signifikant mit einem besseren Ansprechen auf die SMT-Behandlung assoziiert.
Die Studienergebnisse zeigen, dass die Verknüpfungen zwischen Hirnaktivierung und Behandlungsansprechen behandlungsspezifisch für die KVT im Vergleich zur Kontrollbehandlung waren und dass diese Verknüpfungen vom Jugendalter bis zum reifen Erwachsenenalter stabil waren.
Solche behandlungsspezifischen Verbindungen sind wichtig für die Entwicklung von Biomarkern zur Personalisierung der Behandlung bei Zwangsstörungen, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The American Journal of Psychiatry – https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2020.19080886
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