Wie Menschen aufwachen, hängt mit dem Schlaf der vorangegangenen Nacht, der körperlichen Aktivität und der Nahrungsaufnahme zusammen
22.11.2022 Ein Team von Forschern mehrerer Institutionen der USA und Großbritannien hat Faktoren isoliert, die ihrer Ansicht nach einen Einfluss darauf haben, wie wach und/oder aufmerksam sich Menschen während des Tages fühlen. In ihrer in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlichten Arbeit beschreibt die Gruppe ihre Studie.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass mehr Menschen als je zuvor darüber klagen, dass sie sich tagsüber müde, schläfrig und unaufmerksam fühlen. Solche Berichte wurden mit einer Zunahme von Auto- und Arbeitsunfällen sowie mit nachlässiger Arbeitsleistung in Verbindung gebracht. In ihrer neuen Studie stellten die Forscher fest, dass die zur Tagesmüdigkeit beitragenden Faktoren bisher kaum erforscht wurden.
Die Wissenschaftler rekrutierten 833 Freiwillige (von denen viele entweder eineiige oder zweieiige Zwillinge waren), die sich zwei Wochen lang Tests unterzogen. Sie hielten sich an eine vorgegebene Diät und trugen eine Uhr, die ihren Schlaf und ihre körperliche Aktivität sowie ihren Blutzuckerspiegel aufzeichnete. Außerdem zeichneten sie mit einer speziellen Handy-App die von ihnen verzehrten Lebensmittel auf und erfassten damit auch ihren Wachheitsgrad.
Nach dem zweiwöchigen Zeitraum fanden die Forscher einige Muster. Die länger schlafenden Teilnehmer berichteten zum Beispiel, dass sie sich am nächsten Tag wacher / aufmerksamer fühlten – keine Überraschung.
Einflussfaktoren
Aber sie stellten auch fest, dass nicht die Dauer des Schlafs zu einer erhöhten Wachsamkeit führte, sondern die Zeit, zu der sie aufgewacht waren – wenn sie später als normal aufstanden, fühlten sich die Probanden wacher, zumindest am Morgen, auch wenn sie nicht spät ins Bett gegangen waren. Auch fühlten sich die Teilnehmer an Tagen, an denen sie am Vortag körperlich aktiv waren, wacher. Und der Verzehr eines kohlenhydratreichen Frühstücks, wie z. B. Muffins, führte zu einer höheren morgendlichen Wachsamkeit.
Wenn sie reinen Traubenzucker tranken, fühlten sie sich sogar noch wacher. Ein eiweißreiches Frühstück hingegen ließ die Probanden morgens müde werden.
Die Forscher fanden auch vier Faktoren, die am meisten zu den täglichen Schwankungen bei den Probanden beitrugen: Alter, Schlaf, Stimmung und Häufigkeit des Nahrungsaufnahme – weniger oft zu essen schien die Müdigkeit am nächsten Tag zu verringern.
© Psylex.de – Quellenangabe: Nature Communications (2022). DOI: 10.1038/s41467-022-34503-2