Ein interaktiver Ansatz für den Ausdruck von Emotionen durch musikalische Merkmale
01.02.2022 Eine neue Forschungsarbeit von Experten des Fachbereichs Musik der Universität Durham haben ergeben, dass Menschen in der Lage sind, bestimmte Emotionen durch Musik zu vermitteln, indem sie bestimmte Elemente des Musikstücks verändern.
Wie Emotionen in der Musik klingen sollten
Die Forscher haben eine interaktive Computerschnittstelle namens EmoteControl entwickelt, mit der die Benutzer sechs Merkmale (Tempo, Tonhöhe, Artikulation, Dynamik, Helligkeit und Modus) eines Musikstücks in Echtzeit steuern können.
Die Teilnehmer sollten zeigen, wie ihrer Meinung nach sieben verschiedene Emotionen (Traurigkeit, Gelassenheit, Freude, Wut, Angst, Kraft und Überraschung) in der Musik klingen sollten. Sie taten dies, indem sie die musikalischen Merkmale in EmoteControl änderten, was ihnen im Wesentlichen ermöglichte, ihre eigenen Variationen einer Reihe von Musikstücken zu erstellen, die verschiedene Emotionen darstellten.
Die stärksten Merkmale: Tempo und Tonart
Im Allgemeinen wurden die Musikstücke auf ähnliche Weise verwendet, um eine bestimmte Emotion darzustellen. Zum Beispiel drückten die Teilnehmer Traurigkeit in der Musik aus, indem sie ein langsames Tempo, einen Moll-Modus, eine weiche Dynamik, eine Legato-Artikulation, eine niedrige Tonhöhe und eine dunkle Klangfarbe verwendeten.
Tempo und Tonart waren die beiden Merkmale, die sich am stärksten auf die vermittelte Emotion auswirkten, während Dynamik und Helligkeit die geringste Auswirkung auf die Gestaltung der verschiedenen Emotionen in der Musik hatten.
Traurigkeit und Freude wurden am besten erkannt
Die Forscher fanden auch heraus, dass Traurigkeit und Freude zu den am genauesten erkannten Emotionen gehörten, was mit früheren Studien übereinstimmt.
Professor Tuomas Eerola von der Durham University sagte, dass dieser interaktive Ansatz es ermöglicht, die Wahrnehmung der Teilnehmer darüber, wie verschiedene Emotionen in der Musik klingen sollten, anzuzapfen und den Teilnehmern zu helfen, ihre eigenen emotionalen Variationen von Musik zu schaffen, die verschiedene emotionale Inhalte umfassen.
Diese Forschung und die EmoteControl-Schnittstelle haben Auswirkungen auf andere Bereiche, in denen emotionale Inhalte durch Musik vermittelt werden, wie z. B. Sound Branding (Marketing), Musik in Film und Fernsehen, adaptive Musik in Spielen, sowie das Potenzial, als Medium für die Kommunikation von Emotionen für klinische Zwecke eingesetzt zu werden.
Die Forschungsarbeit wurde in Music & Science veröffentlicht.
© Psylex.de – Quellenangabe: Music & Science (2022). DOI: 10.1177/20592043211061745