Psychiatrische Begleiterkrankungen und Schizophrenie bei Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung
01.12.2023 Das Vorhandensein einer psychiatrischen Komorbidität (Begleiterkrankung) bei jungen Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einem höheren Risiko für die Diagnose einer Schizophrenie verbunden laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.
Dr. Soo Min Jeon von der Jeju National University in Südkorea und Kollegen untersuchten das Risiko für eine Schizophrenie-Diagnose bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS. Die Analyse umfasste 211.705 Kinder und Jugendliche (im Alter von 5 bis 19 Jahren), die zwischen 2010 und 2018 eine ADHS-Diagnose erhielten.
- Die Forscher fanden heraus, dass Patienten mit psychiatrischer Komorbidität ein signifikant höheres Risiko für eine Schizophrenie-Diagnose hatten als Patienten ohne psychiatrische Komorbidität (bereinigte Hazard Ratio: 2,14), und zwar in einem Dosis-Wirkungs-Verhältnis (d.h. der Zusammenhang zwischen Schizophrenie und psychiatrischer Komorbidität wurde mit zunehmender Zahl der Komorbiditäten immer größer).
- Mehrere individuelle psychiatrische Störungen wurden mit dem Auftreten von Schizophrenie in Verbindung gebracht, darunter Autismus-Spektrum-Störung, geistige Beeinträchtigung, Tic-Störung, Depression und bipolare Störung.
- Bei drei Vierteln der Patienten (73,8 Prozent) ohne psychiatrische Begleiterkrankungen traten andere psychiatrische Störungen auf, bevor sie eine Schizophrenie entwickelten.
„Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Überwachung psychiatrischer Komorbiditäten bei Patienten mit ADHS, um die Belastung durch Schizophrenie wirksam zu mindern“, schreiben die Autoren.
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2023;6(11):e2345793. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.45793