COVID-19 erhöht Risiko für psychiatrische Diagnosen in den Monaten nach der Infektion

Risiko des Auftretens erstmalig auftretender psychiatrischer Folgeerkrankungen von COVID-19 in der frühen und späten post-akuten Phase

COVID-19 erhöht Risiko für psychiatrische Diagnosen in den Monaten nach der Infektion

07.06.2022 Eine aktuelle Studie der Oregon State University ergab, dass COVID-19-Patienten in den vier Monaten nach ihrer Infektion ein um etwa 25 % erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer psychiatrischen Störung haben – verglichen mit Personen, die andere Arten von Atemwegsinfektionen hatten.

Die Ergebnisse unterstützen frühere Forschungsarbeiten über psychiatrische Störungen bei COVID-Patienten, obwohl die aktuelle Studie einen geringeren Effekt als die früheren Studien ergab, sagte Mitautorin Lauren Chan vom College of Public Health and Human Sciences der OSU.

Vergleich mit anderen Atemwegserkrankungen

Für die aktuelle in der Fachzeitschrift World Psychiatry veröffentlichte Studie verwendeten die Forscher Daten der National COVID Cohort Collaborative (N3C), um 46.610 COVID-19-positive Personen mit Kontrollpatienten zu vergleichen, bei denen eine andere Atemwegsinfektion diagnostiziert worden war, so dass sie vergleichen konnten, wie sich COVID speziell auf die psychische Gesundheit der Patienten auswirkte.

Sie untersuchten die Häufigkeit psychiatrischer Diagnosen in zwei Zeiträumen: 21 bis 120 Tage nach der COVID-Diagnose der Patienten und 120 bis 365 Tage nach der Diagnose, beschränkt auf Patienten ohne vorherige psychische Erkrankung.

Die Forscher fanden heraus, dass bei COVID-Patienten die Rate der psychiatrischen Erkrankungen bei 3,8 % lag, verglichen mit 3,0 % bei anderen Atemwegsinfektionen. Der Unterschied von 0,8 % entspricht einem um etwa 25 % erhöhten relativen Risiko.

Angst- und Stimmungsstörungen

Sie untersuchten insbesondere Angst- und Stimmungsstörungen und fanden eine geringfügige, aber signifikante Erhöhung des Risikos für Angststörungen und keine Veränderung des Risikos für Stimmungsstörungen.

Die große Stichprobengröße und die Tatsache, dass diese Datenkohorte aus den gesamten USA stammt, ermöglichten den Forschern einen einzigartigen Einblick in die Nebenwirkungen nach der COVID-Behandlung, so Chan.

Die Ergebnisse sprechen dafür, dass sowohl Patienten als auch Gesundheitsdienstleister proaktiver mit psychischen Problemen nach einer COVID-Infektion umgehen müssen, sagte sie.

© Psylex.de – Quellenangabe: World Psychiatry (2022). DOI: 10.1002/wps.20992

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