EKT senkt Sterberisiko bei älteren psychiatrisch erkrankten Patienten

Studie untersuchte Verbindung zwischen Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und Sterbe- / Suizidrisiko bei älteren Patienten mit psychischen Erkrankungen

EKT senkt Sterberisiko bei älteren psychiatrisch erkrankten Patienten

24.01.2022 Ältere Patienten, die zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eine Elektrokrampftherapie (EKT; auch Elektrokonvulsionstherapie oder veraltet Elektroschocktherapie genannt) erhalten, weisen laut einer Yale-Studie ein geringeres Sterberisiko und ein geringeres kurzzeitiges Suizidrisiko auf.

Niedrigere Sterblichkeit

An der im American Journal of Psychiatry veröffentlichten Beobachtunsstudie nahmen 41.620 stationäre Patienten mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren teil.

Ungefähr ein Viertel der Patienten wurde mit EKT behandelt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten die Patienten in der EKT-Gruppe bis zu einem Jahr nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus eine niedrigere Sterblichkeitsrate jeglicher Ursache.

Kurzzeitige Suizidprävention

Die EKT-Behandlung bot in den ersten Monaten nach der Behandlung auch einen kurzzeitigen Schutz vor Suizid, der jedoch im Laufe der Zeit abnahm. Den Autoren zufolge sprechen die Ergebnisse dafür, den Einsatz von EKT bei stationären Patienten mit psychischen Krankheiten (Stimmungsstörungen), bei denen ein kurzfristiges Suizidrisiko besteht, stärker in Betracht zu ziehen.

Subtherapeutische Dosen nicht so wirksam

Eines der auffälligsten Ergebnisse der Studie war der starke Zusammenhang zwischen EKT und einer Verringerung der Sterblichkeit bei älteren Menschen, sagte Studienautor Dr. Samuel Wilkinson. Dies war bereits durch frühere Forschungsarbeiten belegt worden, doch Personen, die eine subtherapeutische EKT erhielten, hatten in den ersten drei Monaten nach dem Krankenhausaufenthalt ein fast identisches Sterberisiko wie diejenigen, die keine EKT erhielten.

Elektrokonvulsionstherapie

Mit EKT behandelte Patienten erhalten eine kurze elektrische Stimulation des Gehirns, während sie unter Narkose stehen. Sie gilt als sicher und wirksam und wird im Allgemeinen Patienten verabreicht, die auf herkömmliche Antidepressiva nicht ansprechen.

In Yale wird die EKT im Yale New Haven Psychiatric Hospital (YNHPH) durchgeführt, wo speziell geschulte Behandlungsteams Patienten mit schweren Depressionen und anderen psychischen Störungen, einschließlich bipolarer Störungen oder schizoaffektiver Störungen, EKT verabreichen.

Die EKT wird im YNHPH sowohl stationär als auch ambulant angeboten und in therapeutischen Dosen verabreicht und nicht in subtherapeutischen Dosen, die niedriger sind als vorgeschrieben – was der Yale-Studie zufolge die Sterblichkeit oder das Suizidrisiko nicht wesentlich verringert.

© Psylex.de – Quellenangabe: American Journal of Psychiatry (2021). DOI: 10.1176/appi.ajp.2021.21040351

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