Risiko für Demenzdiagnose ist bei älteren Menschen mit Schizophrenie stark erhöht
19.07.2021 Ältere Menschen mit Schizophrenie haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz, verglichen mit Menschen ohne schwere psychische Erkrankung laut einer in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.
Dr. T. Scott Stroup vom Columbia University Vagelos College of Physicians and Surgeons in New York City und Kollegen ermittelten die altersspezifische Inzidenz und Prävalenz von Demenzdiagnosen bei älteren US-Erwachsenen mit Schizophrenie (74.170 Personen) und einer Vergleichsgruppe ohne psychische Erkrankungen (7.937.603 Personen) in einer retrospektiven Kohortenstudie.
Die Forscher fanden heraus, dass
- im Alter von 66 Jahren die Prävalenz von diagnostizierter Demenz 27,9 Prozent bei den Teilnehmern mit Schizophrenie und 1,3 Prozent in der Gruppe ohne psychische Störungen betrug;
- im Alter von 80 Jahren lag die Prävalenz bei 70,2 bzw. 11,3 Prozent.
- Im Alter von 66 Jahren betrug die jährliche Inzidenz von Demenzdiagnosen 52,5 bzw. 4,5 pro 1.000 Personenjahre bei Personen mit Schizophrenie bzw. ohne psychische Erkrankungen;
- bis zum Alter von 80 Jahren stieg die Inzidenz auf 216,2 bzw. 32,3.
Die Auswirkungen dieser hohen Rate an Komorbidität sind beträchtlich für Familien und für das Gesundheitssystem, das ein hohes Maß an Pflege für Personen mit einer Kombination von beeinträchtigenden Erkrankungen und ungewissen Behandlungsverläufen bereitstellen muss, schreiben die Autoren.
© psylex.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. 2021;78(6):632-641. doi:10.1001/jamapsychiatry.2021.0042
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