Essstörungen – Auswirkungen auf die Gesundheit

Studie untersuchte die komplexe Beziehung zwischen Essstörungen, körperlicher Gesundheit und anderen Einflussfaktoren

Essstörungen – Auswirkungen auf die Gesundheit

18.10.2023 Eine neue britische Studie hat einen deutlichen Zusammenhang zwischen Essstörungen und körperlicher Multimorbidität (Mehrfacherkrankung) aufgezeigt und damit ein neues Licht auf die Gesundheitsrisiken von Menschen mit essgestörtem Verhalten geworfen.

Die von der Anglia Ruskin University (ARU) in Zusammenarbeit mit dem Biomedical Research Centre der University of Cambridge durchgeführte Studie untersuchte die komplexe Beziehung zwischen Essstörungen, körperlicher Gesundheit und anderen Faktoren, die diese beeinflussen können.

Die Forscher analysierten die Daten von 7.403 britischen Erwachsenen. Die Befragten wurden zu 20 körperlichen Erkrankungen befragt, darunter Krebs, Diabetes, Augenprobleme, Migräne, Verdauungsprobleme und Herzprobleme. Zu den berücksichtigten Einflussfaktoren oder Mediatoren gehörten Alkoholabhängigkeit, Schlaflosigkeit, Rauchen, Stressempfinden, Übergewicht und Untergewicht.

Die Studie ergab, dass Menschen mit vermuteten Essstörungen 6,4 % der Befragten ausmachten und in dieser Gruppe 2,11-mal häufiger von körperlicher Multimorbidität, d. h. dem gleichzeitigen Vorliegen von zwei oder mehr körperlichen Gesundheitsproblemen, betroffen waren.

Angststörungen erklärten den größten Teil des Zusammenhangs zwischen Essstörungen und körperlichen Mehrfacherkrankungen (vermittelter Anteil 26,3 %), gefolgt von Schlaflosigkeit (21,8 %), wahrgenommenem Stress (13,4 %), Depression (13,1 %), Fettleibigkeit (13,0 %) und Alkoholabhängigkeit (4,3 %).

Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass Multimorbidität mit einer erheblichen Belastung der Gesundheitsdienste verbunden ist, einschließlich der Kosten für den Übergang in die Versorgung, die Primärversorgung, die zahnärztliche Versorgung und Krankenhausaufenthalte. Multimorbidität betrifft etwa 42,4 % der Weltbevölkerung.

Hauptautor Lee Smith, Professor für öffentliche Gesundheit an der Anglia Ruskin University (ARU), sagte: „Wir glauben, dass dies die erste Studie ist, die den Zusammenhang zwischen Essstörungssymptomen oder einer möglichen Essstörung und körperlicher Multimorbidität untersucht, und auch die erste, die quantifiziert, wie dieser Zusammenhang durch eine Reihe von Einflussfaktoren erklärt werden kann.“

„Diese Forschung unterstreicht das komplexe Zusammenspiel zwischen psychischer und physischer Gesundheit. Es ist wichtig zu erkennen, dass Essstörungen weitreichende Folgen haben können, die nicht nur das emotionale Wohlbefinden, sondern auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Das Verständnis der Rolle potenzieller Vermittler in dieser Beziehung ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Interventionen“.

© Psylex.de – Quellenangabe: Eating and Weight Disorders—Studies on Anorexia, Bulimia and Obesity (2023). DOI: 10.1007/s40519-023-01600-0

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