Fußball: Handlungsunterdrückung steuert schnelle Entscheidungen

Schnelle und stabile Reaktionen bei der Entscheidungsfindung erfordern starke hemmende Prozesse bei Fußballspielern

Fußball: Handlungsunterdrückung steuert schnelle Entscheidungen

19.04.2024 Passen oder nicht passen – das ist die Frage, die sich Fußballspieler auf der ganzen Welt bei jedem Spiel stellen. Es mag nicht überraschen, dass besser ausgebildete Spieler eine bessere Ausführung von Aktionen zeigen als weniger gut ausgebildete, aber nun hat ein Forscherteam unter Leitung der Osaka Metropolitan University nachgewiesen, dass der neuronale Prozess zur Unterdrückung von Aktionen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Brain Sciences veröffentlicht.

Takahiro Matsutake, Assistenzprofessor am Research Center for Urban Health and Sports, und seine Kollegen führten ein Experiment durch, um herauszufinden, wie sich Fußballspieler auf drei verschiedenen Niveaus verhalten, wenn sie mit denselben Aufgaben konfrontiert werden.

Die Forscher rekrutierten 14 College-Fußballspieler, von denen die Hälfte hochqualifiziert war, und sieben Studenten, die kein formales Fußballtraining absolviert hatten. Alle 21 Probanden waren Männer. Ein Teil des Experiments bestand darin, dass eine Reihe von Fotos gezeigt wurde, die verschiedene Anordnungen von zwei Verteidigern und drei offensiven Mitspielern aus der Ich-Perspektive zeigten. Die Teilnehmer sollten einen Fußschalter drücken, wenn ein Pass zwischen zwei Verteidigern möglich war.

Die Reaktionszeit war in der Gruppe der geübten Spieler deutlich kürzer als in der Gruppe der Anfänger, und die Variabilität war in der Gruppe der geübten Spieler gering. Darüber hinaus wiesen Elektroenzephalogramme auf neuronale Wellenformen hin, die eine stärkere Verarbeitung von Hemmungen, die eine motorische Reaktion unterdrücken, bei höher qualifizierten Spielern zeigten.

„Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden dazu beitragen, unser Verständnis der Wahrnehmung, der Kognition und des Verhaltens von Fußballspielern zu verbessern“, sagte Prof. Matsutake. „Zukünftig werden wir untersuchen, ob ein Training, das sich mit der Reaktionshemmung befasst, die Leistung der Spieler verbessert, und wir werden versuchen, effektive Trainingsmethoden zu entwickeln.“

© Psylex.de – Quellenangabe: Brain Sciences (2024). DOI: 10.3390/brainsci14030199

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