Gruppenbasierte darstellende Kunsttherapien verringern Symptome von Angst und Depression
28.06.2023 Künstlerische Darbietungen in Gruppen scheinen Angstzustände und Depressionen zu lindern, so das Ergebnis einer Überprüfung der verfügbaren Daten.
Forscher der Universität Exeter untersuchten die Auswirkungen von gruppenbasierten künstlerischen Therapien auf den Schweregrad der Symptome, das Wohlbefinden, die Lebensqualität, die funktionale Kommunikation und die soziale Teilhabe. In einer Studie mit dem Titel „Group-based active artistic interventions for adults with primary anxiety and depression: a systematic review“ (Gruppenbasierte aktive künstlerische Interventionen für Erwachsene mit primären Angstzuständen und Depressionen: eine systematische Überprüfung), die im BMJ Open veröffentlicht wurde, überprüften die Forscher 171 Studien und schlossen 12 Studien ein, die die Auswahlkriterien erfüllten.
Die zwischen 2004 und 2021 veröffentlichten Studien umfassten insgesamt 669 Teilnehmer mit Angst und/oder Depressionen aus neun Ländern und deckten fünf verschiedene Formen der darstellenden Kunst ab: Tanz, Musiktherapie, Kunsttherapie, auf Kampfkunst basierende Therapien und Theater. Tanz war die am häufigsten untersuchte Kunstform, wobei fünf Studien in die Untersuchung einbezogen wurden.
Der leitende Forscher Dr. Max Barnish von der University of Exeter Medical School sagte: „Angst und Depression sind wichtige globale Gesundheitsprobleme, für die wir dringend nichtmedikamentöse Behandlungen benötigen, die die Symptome lindern. Unsere Überprüfung ergab, dass eine Reihe von Studien vielversprechend sind, aber die Forschung in diesem Bereich stagniert. Wir brauchen jetzt Forscher, die in allen Bereichen der darstellenden Künste arbeiten, um Gruppentherapien miteinander zu vergleichen, damit wir feststellen können, welche Art von Aktivität die Symptome am wirksamsten lindert.“
Angst und Schweregrad der Depression waren die Ergebnisse, die bei den Forschern auf das größte Interesse stießen. Ein Viertel der Studien befasste sich auch mit dem Wohlbefinden, z. B. der Lebenszufriedenheit, oder mit der Frage, wie die Kunst die Fähigkeit der Menschen zur sozialen Interaktion verbessert. Nur zwei Studien befassten sich mit der Lebensqualität, und keine der Studien untersuchte den Nutzen für die Alltagskommunikation. Die Überprüfung ergab, dass das Feld zwar vielversprechend (insbesondere eines Nutzens zur Linderung von Depression und Angst), die Evidenzbasis aber noch ausbaufähig ist.
© Psylex.de – Quellenangabe: BMJ Open 2023;13:e069310. doi: 10.1136/bmjopen-2022-069310