Metta-Meditation (Loving Kindness Meditation) hilft Menschen mit Depressionen, positive Erinnerungen abzurufen
29.06.2023 Eine Meditationsmethode – bei der Menschen angeleitet werden, bedingungslose Güte gegenüber sich selbst und anderen zu praktizieren (Metta-Meditation oder auch Loving Kindness Meditation genannt) – kann Personen mit einer Depression in der Vorgeschichte helfen, sich an bestimmte persönliche Erinnerungen zu erinnern.
Dies geht aus einer neuen, in der Zeitschrift PLOS ONE veröffentlichten Studie von Amanda Lathan und Barbara Dritschel von der University of St. Andrews, Großbritannien, hervor.
Depression und das autobiografische Gedächtnis
Das autobiografische Gedächtnis ist für das menschliche Leben in Bereichen wie dem Selbstkonzept, der Emotionsregulation und der Problembewältigung von wesentlicher Bedeutung. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unter den kognitiven Prozessen, die durch Depressionen gestört werden, der Abruf des autobiografischen Gedächtnisses häufig beeinträchtigt ist.
In der neuen Arbeit sammelten die Forscher Daten zum autographischen Gedächtnis von 50 Studenten mit einer Vorgeschichte von Depressionen. Die Teilnehmer wurden gebeten, als Reaktion auf Stichworte Einzelheiten zu bestimmten persönlichen Erinnerungen aufzuschreiben. Als Kontrollbedingung erhielten 25 der Studenten die Aufgabe, jeden Tag ein Bild digital auszumalen – eine Maßnahme, die nachweislich Ängste verringert. Die anderen 25 Studenten wurden gebeten, täglich an einer 10-minütigen Meditation teilzunehmen, die Visualisierungen verschiedener Personen und ein Mantra beinhaltete, das Glück, Gesundheit, liebevolle Güte und Frieden fördert.
Nach vier Wochen wiesen die Teilnehmer der Meditationsgruppe eine stärkere Zunahme des Abrufs spezifischer Erinnerungen auf als die Teilnehmer der Malgruppe. Im Laufe der Zeit verbesserten sich die gesamte Erinnerungsspezifität und der Grad des Grübelns bei den Personen, die an der Meditationsintervention teilgenommen hatten. Auch der Abruf positiver spezifischer Erinnerungen verbesserte sich sowohl bei den Teilnehmern der Meditations- als auch der Malgruppe. Die Korrelationen zwischen der Leistung der Meditationsgruppe und der Distanziertheit der Erinnerungen waren jedoch weniger eindeutig.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Metta-Meditation und Selbstmitgefühl ein vielversprechendes Mittel sind, um das autobiografische Gedächtnis zu beeinflussen und die Erinnerungen von Menschen mit Depressionen spezifischer und positiver zu gestalten.
Die Autoren fügen hinzu: „Es wurde gezeigt, dass die Loving Kindness Meditation die Merkmale des Abrufs des autobiografischen Gedächtnisses bei remittierter Depression verbessert, was eine kognitive Anfälligkeit für Depressionen verringern könnte. Die Meditation wirkte außerdem als Puffer für die Auswirkungen des autobiografischen Gedächtnisses, wenn kognitive Reaktivität ausgelöst wurde.“
© Psylex.de – Quellenangabe: PLoS ONE (2023). DOI: 10.1371/journal.pone.0287007
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