Studie untersuchte Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Suizidversuche bei Jugendlichen mit Mobbing-Erfahrungen
16.02.2023 Einige Formen von Mobbing stehen in signifikantem Zusammenhang mit dem Gefühl von Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit und Suizidversuchen. Dies geht aus einer neuen Studie von John Rovers von der Drake University (USA) und Kollegen hervor, die diese Woche in der Open-Access-Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde. Die Korrelation ist am höchsten, wenn Jugendliche aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Orientierung gemobbt werden, so die Studie.
Mobbing in der Schule ist ein weit verbreitetes Problem, und Untersuchungen gehen davon aus, dass bis zu 30 % der US-amerikanischen Jugendlichen unter Mobbing leiden. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Mobbing dauerhafte Auswirkungen auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die soziale Anpassung der Schüler haben kann.
Die Autoren der vorliegenden Studie verwendeten Daten aus der Iowa-Jugendumfrage 2018, einem breit angelegten Fragebogen, der alle zwei oder drei Jahre an private und öffentliche Schüler der 6., 8. und 11. Klasse ausgegeben wird. Sie analysierten 70.451 validierte Antworten auf Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Mobbing.
Unbereinigte Odds Ratios zeigten, dass körperlich gemobbte Schüler und solche, die aufgrund ihrer Religion gemobbt wurden, nur wenig häufiger über Gefühle von Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit berichteten als Schüler, die keine Fälle von Mobbing angaben.
Mobbing im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität oder verletzende sexuelle Witze und Kommentare waren jedoch durchgängig mit Gefühlen der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit sowie mit Suizidversuchen verbunden (OR 1,40-2,84). Cybermobbing, soziales Mobbing und Mobbing aufgrund der Rasse wiesen ebenfalls signifikante Korrelationen mit psychischer Belastung und Suizidversuchen auf.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die verschiedenen Arten von Mobbing unterschiedlich mit den Folgen für die psychische Gesundheit korrelieren und dass ein besseres Verständnis dieser Unterschiede dazu beitragen könnte, Strategien zur Mobbingbekämpfung an Schulen zu entwickeln.
Die Autoren fügen hinzu: „Mobbing tut weh. Es schmerzt das Opfer und es schmerzt den Mobber. Niemand geht aus dieser Erfahrung stärker hervor“.
© Psylex.de – Quellenangabe: PLoS ONE DOI: 10.1371/journal.pone.0281106
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