- Erinnerungsverlust ist nicht immer das erste Anzeichen für Alzheimer
- ‚Big Data‘ Studie entdeckt frühstes Anzeichen für Alzheimer
- Symptome
- Der Beginn
- Angst als frühes Zeichen
- Weitere News-/Forschungsartikel
Erinnerungsverlust ist nicht immer das erste Anzeichen für Alzheimer
30.05.2015 Gedächtnisverlust ist als das klassische Symptom von Alzheimer bekannt, aber für viele sind Erinnerungsverluste nicht immer die ersten Anzeichen für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit laut einer in der Zeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlichten Studie.
Tatsächlich treten oftmals andere kognitive Störungen auf, wenn der Beginn der Erkrankung vor dem 60. Lebensjahr liegt. Die Studienbefunde zeigten vor allem Probleme
- bei der Entscheidungsfindung und der Problemlösung,
- der Sprache und
- den visuell-räumlichen Funktionen.
Dr Josephine Barnes vom National Hospital for Neurology and Neurosurgery in London und ihr Team analysierten die Daten von 7.815 Alzheimer Patienten.
Ein Viertel der Patienten klagten hauptsächlich über Probleme, die weniger mit dem Gedächtnis zu tun hätten (s.o.).
Barnes sagte, dass bei jüngeren Alzheimer-Patienten häufiger Anzeichen auftauchten, die nichts mit dem Verschwinden von Erinnerungen zu tun hätten, deshalb sollten auch andere Tests bei diesen Personen eingesetzt werden.
Es stellte sich heraus:
Je jünger die Menschen zum Zeitpunkt der Alzheimer-Diagnose, desto wahrscheinlicher hatten sie Probleme, die nichts mit dem Gedächtnis zu tun hatten.
Weiterhin zeigten die Befunde:
Je jünger der Alzheimer-Patient, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für eine Depression oder/und ‚andere‘ Verhaltenssymptome. Dagegen erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit ein wenig für eine Psychose, wenn der Patient älter war.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: National Hospital for Neurology and Neurosurgery, Alzheimer’s & Dementia; Mai 2015
‚Big Data‘ Studie entdeckt erstes Anzeichen für Alzheimer
12.07.2016 Eine im Fachmagazin Nature Communications veröffentlichte Studie der McGill Universität hat mit Hilfe der Verarbeitung einer großen Datenmenge die Progression der Alzheimer-Krankheit (AK) mit spätem Beginn untersucht, und konnte die ersten physiologischen Anzeichen der Erkrankung identifizieren.
Bild: Gerd Altmann
Unter der Leitung von Dr. Alan Evans – einem Professor für Neurologie, Neurochirurgie und biomedizinische Technik am Montreal Neurological Institute – analysierten die Forscher mehr als 7.700 Aufnahmen von Gehirnen mittels bildgebender Verfahren von 1.171 Menschen in verschiedenen Entwicklungsstadien von Alzheimer, wobei sie eine Reihe von Techniken verwendeten, einschließlich Magnetresonanztomografie und Positronen-Emissions-Tomographie.
Es wurden auch Blut und Zerebrospinalflüssigkeit analysiert, sowie das Kognitionsniveau der Teilnehmer.
In der Studie wurden die Muster der Amyloid-Konzentration, des Glukose-Stoffwechsels, der Hirndurchblutung, der funktionellen Aktivität und der Hirnatrophie in 78 Regionen des Gehirns, die gesamte graue Substanz umfassend, faktorisiert.
Der Verlauf eines jeden biologischen Faktors wurde unter Verwendung der Daten jedes Patienten über einen Zeitraum von 30 Jahren erfasst. Dieser Prozess wurde dann 500-mal wiederholt, um die Robustheit der Schätzungen und Stabilität der Ergebnisse zu verbessern.
Die Forscher fanden, dass – entgegen früherer Annahmen – das erste physiologische Anzeichen für Alzheimerkrankheit eine Abnahme im Blutfluss im Gehirn ist.
Eine Zunahme des Amyloid-Proteins wird als das erste feststellbare Zeichen von Alzheimer eingestuft. Während Amyloid sicher eine Rolle spielt, zeigt diese Studie, dass Veränderungen im Blutfluss das frühste bekannte Warnzeichen von Alzheimer ist, sagten die Forscher.
Die Studie stellte auch fest, dass die Kognitionsveränderungen früher in der Entwicklung einsetzen als bisher angenommen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: McGill Universittät, Nature Communications – DOI: 10.1038/ncomms11934; Juli 2016
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