Sport gegen Demenz

Sport gegen Demenz

Neurologische Erkrankungen – Demenzerkrankungen

News aus der Forschung zu den Auswirkungen von Sport auf Demenzerkrankungen

Gewichtheben

Eine neue Studie zeigt, dass ein Sportprogramm mit Widerstandstraining (also Gewichttraining) die kognitiven Funktionen älterer Frauen verbessert.

Widerstandstraining hilft

In einer sechs Monate andauernden Studie folgten Forscher der Vancouver Coastal Health und der Universität von British Columbia 86 älteren Frauen mit leichter Demenz.

Die randomisierte kontrollierte Sportstudie verglich Widerstand- und aerobes Training und deren Fähigkeit exekutive kognitive Funktionen zu verbessern, die für ein unabhängiges Leben notwendig sind, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Problemlösung und Entscheidungsfindung.

Die Studie beurteilte auch die Wirkung beider Formen des Trainings auf das Speichern von Assoziationsleistungen und entsprechende funktionelle Gehirn-Plastizität, sagte die Forscherin Teresa Liu-Ambrose, Ph.D., leitende Forscherin der Studie, welche in der 23. April Ausgabe von Archives of Internal Medicine herausgegeben wurde.

Beide Trainingsformen wurden zweimal pro Woche sechs Monate ausgeführt. Die Teilnehmer wurden mit einer Serie von kognitiven Tests gemessen, und die Gehirn-Plastizität wurde mit Hilfe von funktioneller MRT beurteilt.

Die Ergebnisse zeigten, dass Training mit Gewichten bzw. Widerstandstraining die kognitiven Funktionen, Speicherleistung für Assoziationen und die funktionelle Gehirn-Plastizität bedeutend verbesserte.

Aerobes Training zeigte keine signifikanten Wirkungen

Im Gegensatz zu vorherigen Studien mit gesunden älteren Erwachsenen, zeigte aerobes Training keine signifikante Auswirkung auf kognitive Funktionen und Gehirn-Plastizität, bemerkten die Forscher.

Es gibt viele Diskussionen, ob kognitive Funktionen verbessert werden können, sobald es einmal deutliche Beeinträchtigungen gibt, sagte Liu-Ambrose. “Unsere Ergebnisse zeigen, dass Training mit Widerstand oder Gewichten sowohl die kognitive Leistung als auch die Hirnfunktionen wirklich verbessern können.

Wichtig ist, dass das Training zwei Prozesse verbessert, die sehr anfällig in Bezug auf die Wirkungen des Alterns und Neurodegeneration sind – exekutive Funktionen und assoziatives Gedächtnis; Funktionen welche oft in Frühstadien der Alzheimer Krankheit und anderen Demenz-Krankheiten beeinträchtigt sind.
Quelle: Archives of Internal Medicine. Mai 2012

Sport verbunden mit größerem Gehirnvolumen und niedrigerem Demenz-Risiko

02.08.2016 Forscher der University of California, Los Angeles berichten im Fachblatt Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences and Medical Sciences über einen Zusammenhang zwischen der Ausübung sportlicher Aktivitäten und einem geringeren Risiko für Demenz bei älteren Personen.

Hippocampus vergrößerte sich

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Bild: Hippocampi

Regelmäßige körperliche Aktivitäten führten auch zu einem höheren Gehirnvolumen bei älteren Menschen, insbesondere vergrößterte sich der Hippocampus. Dies ist der Teil des Gehirns, der das Kurzzeitgedächtnis (auch Arbeitsgedächtnis genannt) kontrolliert.

Die Schutzwirkung regelmäßigen Sports gegen Demenz war am stärksten im Alter von 75 Jahren und älter.

Obwohl einige frühere Studien eine inverse Beziehung zwischen dem Ausmaß an körperlicher Aktivität und kognitivem Verfall, Demenz und Alzheimer-Krankheit gefunden haben, konnten andere diesen Zusammenhang nicht belegen.

Die (aktuelle) Framingham Heart Studie wurde 1948 in erster Linie begonnen, um Faktoren und Merkmale zu verfolgen, die zu kardiovaskulären Krankheiten führen, aber auch, um Demenz und andere physiologische Erkrankungen zu untersuchen.

Methodik

Für diese Studie verfolgten die Forscher um Zaldy Tan eine ältere Kohorte der Framingham-Studie über ein Jahrzehnt, um die Verbindung zwischen körperlicher Tätigkeit und dem Risiko für Demenz und Auftreten subklinischer MRT-Gehirnmarker von Demenzerkrankungen zu untersuchen.

Die Forscher bewerteten die Indizes physischer Aktivitäten sowohl für die ursprüngliche Framingham-Kohorte als auch für deren Nachkommen, die im Alter von 60 Jahren und älter waren. Sie untersuchten die Zusammenhänge zwischen körperlicher Tätigkeit und der Gefahr für jede Form der Demenz (unabhängig von der Ursache) und Alzheimer-Krankheit bei den 3.700 Teilnehmern beider Kohorten, die kognitiv gesund waren.

Sie untersuchten auch die Verbindung zwischen sportlichen Aktivitäten und Gehirn-MRT bei ungefähr 2.000 Teilnehmern aus der Kohorte der Nachkommen.

Was das ganze bedeutet? Man ist niemals zu alt, um für die Gehirngesundheit zu trainieren und die Risiken für Demenzerkrankungen zu reduzieren, sagten die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, Los Angeles, Journals of Gerontology Series A: Biological Sciences and Medical Sciences – doi:10.1093/gerona/glw130; August 2016

Aerober Sport und Krafttraining verlangsamen nicht den kognitiven Abbau bei Demenzerkrankungen

24.06.2018 Ein Programm aus aeroben und Kraftübungen verlangsamt nicht die kognitive Beeinträchtigung bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz laut einer im BMJ veröffentlichten Studie.

Dr. Sarah E. Lamb von der Universität Oxford in Großbritannien und Kollegen führten eine multizentrische Studie mit 494 dementen Menschen durch.

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Bild: Vesa Minkkinen

Von diesen wurden 329 auf ein aerobes und Krafttraining-Programm randomisiert (mit der Standversorgung plus vier Monate überwachter Übungen und einer Unterstützung für die laufenden körperlichen Aktivitäten) und 165 erhielten nur die übliche Standardversorgung.

Ungünstigere Alzheimer-Test-Werte in Sport-treibender Gruppe

Die Forscher fanden heraus, dass der durchschnittliche Punktewert bei der kognitiven Subskala eines Alzheimer-Tests in der körperlichen Sport-Gruppe nach 12 Monaten auf 25,2 bzw. 23,8 in der nicht sporttreibenden Gruppe mit der Standardversorgung angestiegen war (bereinigte Differenz zwischen den Gruppen: -1,4), was auf eine vergrößerte kognitive Beeinträchtigung in der Trainingsgruppe hindeutet; die klinische Relevanz war unklar.

Es gab keine Unterschiede bei den sekundären Ergebnissen oder geplanten Untergruppenanalysen nach Demenzform, Schweregrad der kognitiven Beeinträchtigung, Geschlecht und Mobilität.

Körperliche Fitness verbesserte sich

Über 65 Prozent der sporttreibenden Teilnehmer besuchten mehr als 75 Prozent der geplanten Sitzungen. Innerhalb von sechs Wochen verbesserte sich die Gehstrecke in sechs Minuten (mittlere Veränderung 18,1 m).

Ein mittel- bis hochintensives aerobes und Krafttrainingsprogramm verlangsamt die kognitive Beeinträchtigung bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz nicht, schreiben die Autoren.

Das Trainingsprogramm verbesserte die körperliche Fitness, aber es gab keine spürbaren Verbesserungen bei anderen klinischen Ergebnissen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: BMJ 2018; 361 doi: https://doi.org/10.1136/bmj.k1675

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