Migräne: (Not-)To-Do-Liste

Migräne: (Not-)To-Do-Liste

Neurologische Erkrankungen – Migräneschmerzen

02.12.2013 Rezeptpflichtige Schmerzmittel sollten nicht die erste Behandlungsoption bei Migräne sein. Und Ärzte sollten nicht routinemäßig Gehirnscans bei Migräne-Patienten verordnen.

Die American Headache Society schreibt in einem Artikel der Zeitschrift Headache, dass viele häufig eingesetzte Diagnosemethoden und Behandlungen unnötig oder potentiell riskant sind.

Basierend auf den veröffentlichten Empfehlungen der Gesellschaft, folgen hier zusammengefaßt deren Not-to-do-Liste und To-do-Liste.

Not-To-Do-Liste

Migräne: (Not-)To-Do-Liste
Kopfschmerzen von George Cruikshank
  • Opioid Schmerzmittel wie OxyContin und Vicodin (Hydrocodon), sowie Barbiturate beinhalten ernsthafte Langzeitrisiken, sagt die Gesellschaft. Es stellt sich nicht die Frage, ob diese Arzneistoffe wirksam sind, sagt ein Experte, das Problem ist, dass selbst wenn sie bei einer einzelnen Migräne-Attacke helfen, bleibt Migräne doch für die meisten ein chronisches Problem; und das Risiko von diesen Medikamenten abhängig zu werden ist sehr groß.
  • Ein weiteres Problem, welches Migräne-Patienten bekommen können, ist medikamenteninduzierter Kopfschmerz (auch Schmerzmittelkopfschmerzen genannt). Diese entstehen, wenn man zuviel oder zu oft Schmerzmittel nimmt.
  • Die Richtlinien der American Headache Society sagen auch, dass Gehirnscans (CTs) nicht bei Patienten mit stabilen Kopfschmerzen durchgeführt werden sollten, auf die die Kriterien für Migräne zutreffen. Und CT-(Röntgen)Scans sollten nur in Notfallsituationen als Diagnosewerkzeug bei Kopfschmerzpatienten verwendet werden, und dass auch nur, wenn ein MRT nicht verfügbar ist.
  • Die Migränespezialisten sagen auch, dass Operationen, die sich gegen die Migränetrigger richten, sich immer noch im experimentellen Stadium befinden und außerhalb klinischer Studien nicht zu empfehlen sind. Es fehlen Belege, dass der Nutzen von Migräneoperationen die Risiken übersteigt.
  • Auch nicht-rezeptpflichtige Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen dauernd oder oft zu nehmen ist unklug, da sie Gefahren für Nieren, Leber und Magen beinhalten. Sie sollten nicht öfter als zweimal pro Woche eingenommen werden.

To-Do-Liste

Was hilft vielen Migränebetroffenen?

  • Triptane sind Medikamente, die Migräne stoppen können, wenn sie bereits begonnen hat, sagen die Experten der American Headache Society.
  • Präventivtherapien wie Biofeedback können von Migränikern auf einer regelmäßigen Basis verwendet werden.
  • Genügender und regelmäßiger Schlaf hilft.
  • Und es sollten auch keine Mahlzeiten ausgelassen werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: American Headache Society, Nov. 2013

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