Zwischenmenschliche Probleme auf der Arbeit
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- Teufelskreis: Familienprobleme und Arbeitskonflikte verstärken sich gegenseitig
- Negative Emotionen können am Arbeitsplatz sinnvoll sein
- Konflikte am Arbeitsplatz – Frauen benachteiligt in der Wahrnehmung
- Unhöflichkeit, grobes Verhalten auf der Arbeit
- Emotionen auf der Arbeit
- Weitere News / Forschungsartikel dazu
Teufelskreis: Familienprobleme und Arbeitskonflikte verstärken sich gegenseitig
18.07.2014 Sich während der Arbeitszeit um Familienprobleme zu sorgen, verstärkt die Konflikte mit Arbeitskollegen, was wiederum zu Streitigkeiten zu Hause führen kann, laut einer Studie der Universität East Anglia (UEA), England.
Eine von Dr. Ana Sanz-Vergel und Kollegen von der UEAs Norwich Business School und der Universidad Complutense de Madrid durchgeführte Studie befragte die Teilnehmer danach, wie stark deren Familienkonflikte ihre Konzentration auf der Arbeit beeinflussten, und als wie ausgeprägt sie Unhöflichkeiten von und Streitigkeiten mit ihren Kollegen und ihrem Partner beurteilten.
Etwa 80 in 25 verschiedenen Organisationen arbeitende Paare füllten einen allgemeinen soziodemographischen Fragebogen und schrieben während einer Arbeitswoche zweimal pro Tag nieder, wie sie die Probleme am Arbeitsplatz und zu Hause bewerteten. Fast 70 Prozent der Paare hatte mindestens ein Kind. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer war 42.
Sanz-Vergel sagte: Die Schwierigkeit, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn man von Familiensorgen abgelenkt wird, machte die Angestellten reizbarer. Dies führte dazu, dass sie eher negativ auf ihre Kollegen reagierten, als dass sie sich um eine adaptivere Strategie bemühten, wie etwa: soziale Unterstützung zu suchen oder sich durchzusetzen.
Diese negative Einstellung wird mit nach Haus genommen, wo es zu weiteren/mehr Konflikten mit dem Partner kommt.
Die in Journal of Occupational and Organizational Psychology herausgegebenen Befunde zeigten, dass
- psychologische und physische Arbeitsanforderungen,
- Rollenambiguität (Widersprüchlichkeit von Erwartungen an eine Rolle),
- Schichtarbeit oder
- Unsicherheit des Arbeitsplatzes
Bild: Gerd Altmann
Konflikte zwischen Arbeitskollegen verursachen können.
„In dieser Studie untersuchten wir, wie Sorgen und Probleme in der Familie sich auf die Arbeit auswirken können, und die Interaktionen mit Kollegen auf der Arbeit und den Partnern zu Hause beeinflussen.“
Die täglichen zwischenmenschlichen Konflikte auf der Arbeit und die täglichen Familie-Arbeit-Konflikte wurden am Ende des Arbeitstages gemessen. Die täglichen interpersonalen Konflikte zuhaus wurden vor dem Schlafengehen festgehalten.
„Diese Befunde können uns möglicherweise helfen, besser zu verstehen, wie Familie-Arbeit-Konflikte unsere Beziehungen zu anderen auf der Arbeit und zu Hause (auf einer täglichen Basis) beeinflussen.“
© PSYLEX.de – Quelle: Universität East Anglia / Universidad Complutense de Madrid / Journal of Occupational and Organizational Psychology, Juli 2014
Negative Emotionen können am Arbeitsplatz sinnvoll sein
28.08.2014 Der weit verbreitete Glaube, dass ein positives Gefühl am Arbeitsplatz positive Ergebnisse produziert, während negative Emotionen zu negativen Resultaten führen, bedarf des Überdenkens laut einer aktuellen Studie.
Nach den Befunden der Forscher Dirk Lindebaum and Peter Jordan von der University of Liverpool sind die Resultate abhängig von den jeweiligen Arbeitsumgebungen laut veröffentlichter Studie in einer Sonderausgabe von Human Relations.
Bild: Gerd Altmann
Die Wissenschaftler sagen, dass Ärger/Verärgerung nicht immer zu negativen Ergebnissen führt und als treibende Kraft gegen Ungerechtigkeiten genutzt werden kann. In einigen Fällen kann Wut benutzt werden, um gegen wahrgenommene Übertretungen moralischer Standards vorzugehen. Z.B. könnte ein Angestellter seine Verärgerung über die schlechte Behandlung eines Kollegen dadurch leichter zum Ausdruck bringen.
In solchen Fällen kann Ärger nützlich sein, damit es zukünftig nicht so leicht zu Wiederholungen solch ungerechter Handlungen kommt.
Ein anderer Artikel der Sonderausgabe zu diesem Thema stellte ebenfalls fest, dass innerhalb von Teamsituationen eine negative Einstellung positive Effekte haben kann; wenn es nämlich zu weniger Konsens und deshalb zu einer größeren Diskussion unter den Angestellten führt, was wiederum der Teameffektivität zugute kommen könnte.
Andererseits kann ein zu positives Gefühl am Arbeitsplatz zu Selbstzufriedenheit und Oberflächlichkeit führen, statt zu größerem Wohlbefinden und höherer Produktivität, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quelle: Human Relations / University of Liverpool, August 2014
Konflikte am Arbeitsplatz – Frauen benachteiligt in der Wahrnehmung
Forscher der Universität British Columbias entdeckten, dass es unterschiedliche Wahrnehmungen gibt, wenn Frauen in Konflikte am Arbeitsplatz verwickelt sind.
Frauen in Arbeitsplatzkonflikten
„Unsere Forschung zeigt, dass in Arbeitsplatzkonflikten Frauen eine schlechtere Reputation haben“, sagte Leah Sheppard, die die Studie mit Karl Aquino zusammen ausführte.
„Wir zeigen, wie das negative Stereotyp der sogenannten ‚catfights‘ (lautstarke Auseinandersetzungen) sich in Arbeitssituationen auswirkt“.
In der Studie baten die Forscher Teilnehmer darum, eine von drei Arbeitsplatzkonflikt-Szenarien zu beurteilen. Die Szenarien waren identisch, nur die Namen der betroffenen Personen unterschieden sich: Adam und Steven, Adam und Sarah oder Sarah und Anna.
Negativere Wahrnehmung der Frauen
Bild: ‚Catfight‘ der Bennett Sisters
Die Forscher entdeckten, dass die Teilnehmer bei dem Frau-Frau-Konflikt glaubten, er habe negativere Auswirkungen als bei den anderen beiden Szenarien.
Die Teilnehmer beurteilten auch die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Manager eine schlechte Beziehung reparieren könnten zu 15 Prozent niedriger, wenn beide Manager weiblich waren, verglichen mit dem Frau-Mann und Mann-Mann Konflikt.
Die Teilnehmer bewerteten die Frau-Frau Konflikte in deren Auswirkung auf die Arbeitszufriedenheit negativer, als sie dies bei den beiden anderen Szenarien taten.
Wahrnehmung von Frauen und Männern gleich
Die Studie fand auch heraus, dass die weiblichen Versuchsteilnehmer, genau so wahrscheinlich wie die männlichen, die Frau-Frau Konflikte am negativsten sahen.
„Diese Studie sagt, dass da immer noch ein langer Weg zu gehen ist, wenn es um die Wahrnehmung von Frauen am Arbeitsplatz geht“, sagte Sheppard. „Wie hoffen, dass unsere Befunde helfen, die Aufmerksamkeit der Manager auf diesen Stereotyp zu lenken, so dass sie sich in ihren Entscheidungen bei Arbeitskonflikten nicht davon beeinflussen lassen“.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von British Columbia; März 2013
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