Herzinfarkt durch Stress

Herzinfarkt durch Stress

Psychische Probleme: hohe Belastung/Anspannung

Gestresst fühlen: Herzinfarktrisiko verdoppelt sich

05.03.2014 Sich gestresst fühlende Menschen haben ein doppelt so hohes Risiko für einen Herzinfarkt, verglichen mit Menschen, die sich nicht gestresst fühlen, nach einer neuen Studie.

Vorhersage des Herzinfarkts?

Auch kann die eigene Wahrnehmung des Stress-Levels eines Patienten das Risiko für einen Herzinfarkt für Jahre voraus vorhersagen.

Für die Studie ließ Herman Nabi und sein Team Fragebögen von 7.268 Teilnehmern ausfüllen, die sich selbst als gestresst bezeichneten, um so herauszufinden, ob es einige Jahre später eine Verbindung zwischen dieser Einschätzung und dem Auftreten von Koronarkrankheiten, wie z.B. Herzinfarkt, gäbe.

Die Teilnehmer wurden darum gebeten, die folgende Frage zu beantworten: „In welchem Ausmaß, glauben Sie, hat der Stress oder Druck, den Sie in Ihrem Leben erfahren haben, Einfluss auf Ihre Gesundheit ?“ Die Teilnehmer konnten unter folgenden Antworten wählen: „überhaupt nicht“, „etwas“, „moderat“, „stark (viel)“ oder „extrem“.

Gestresst fühlen: Herzinfarkt-Risiko verdoppelt sich

Den Teilnehmern wurden auch Fragen über ihren Stress-Level und auch andere Faktoren, die ihre Gesundheit beeinflussen könnten (wie Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung und körperliche Aktivitäten), gestellt. Arterieller Druck, Diabetes, Body-Mass-Index und soziodemographische Daten wie Familienstand, Alter, Geschlecht, Ethnizität und sozioökonomischer Status wurden ebenfalls in Betracht gezogen.

Wahrnehmung: Stressauswirkung auf Gesundheit

Diejenigen Teilnehmern, die am Anfang der Studie berichteten, ihre Gesundheit wäre „stark“ oder „extrem“ beeinflusst durch den Stress, hatten ein mehr also doppelt so hohes Risiko (2,12 mal höher) einen Herzinfarkt zu bekommen oder daran zu sterben, als diejenigen, die über keine Auswirkung des Stresses auf ihre Gesundheit berichtet hatten.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Wahrnehmung der Wirkung von Stress auf die eigene Gesundheit eines Patienten so akkurat ist, dass sie eine koronare Erkrankung vorhersagen kann.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass diese Verbindung nicht durch die Unterschiede zwischen den Personen beeinflusst wird, wie den biologischen, Verhaltens- oder psychologischen Faktoren.

Jedoch unterscheidet sich die Fähigkeit, mit Stress richtig umzugehen, stark zwischen Individuen, abhängig von ihren Ressourcen, wie Unterstützung von guten Freunden und Familie.

„Die wichtigste Nachricht ist, dass die Beschwerden der Patienten – hinsichtlich der Wirkung von Stress auf ihre Gesundheit – in einer klinischen Umgebung nicht ignoriert werden sollten, weil sie ein gesteigertes Risiko für Koronarkrankheiten (z.B. einen Herzinfarkt) anzeigen können.

Zukünftige Studien über Stress sollten die Wahrnehmungen der Patienten, bezüglich des Effekts auf ihre Gesundheit, aufnehmen“, sagte Nabi.

Quelle: European Heart Journal, Juli 2013


Studie – Erstellt am 28.05.2014

Wie Stress und negative Emotionen das Herz in Mitleidenschaft ziehen

Forscher sagen, dass sie neue Einblicke darüber gewonnen hätten, wie Stress und andere negative Gefühle das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle heben.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Stress, Ärger, Angst und Depressivität die Wahrscheinlichkeit für Herzprobleme steigern können, aber wie diese Emotionen und die Herzgesundheit zusammenhängen, war dabei noch unklar.

In der aktuellen Studie wurde die Gehirnaktivität von mehr als 150 gesunden Erwachsenen überwacht, während sie versuchten, ihre emotionalen Reaktionen auf unangenehme Bilder zu regulieren. Die Teilnehmer wurden auch auf Verengungen der Arterien (Atherosklerose) und das Blut auf das Niveau eines biologischen Markers (eines Indikators) für Entzündungen – namens Interleukin-6 – untersucht.

Ein hohes Niveau an Enzündungsmarkern im Blut ist ein größerer Risikofaktor für Atherosklerose und vorzeitigen Herztod durch z.B. einen Herzinfarkt.

Die Teilnehmer, die eine größere Gehirnaktivität zeigten, während sie versuchten, ihre negativen Emotionen zu kontrollieren, hatten auch ein höheres Interleukin-6-Niveau und stärkere Anzeichen für Atherosklerose. Auch nachdem die Forscher andere Herzkrankheitsrisikofaktoren wie Alter, Rauchen und Geschlecht berücksichtigten, blieben diese Befunde erhalten und deutlich.

Diese neuen Befunde stimmen mit der verbreiteten Ansicht überein, dass Emotionen mit der Herzgesundheit zusammenhängen, sagte der leitende Forscher Peter Gianaros, Professor für Psychologie an der Universität Pittsburgh.

„Wir denken, dass die mechanistische Grundlage für diese Verbindung in den Funktionen der Gehirnregionen liegt, die sowohl für die Regulierung der Emotionen als auch Entzündungen wichtig sind“, fügte er hinzu.

Die Befunde können sich als nützlich bei der Entwicklung von hirnbasierenden Präventions- und Behandlungsmethoden erweisen, um die Herzgesundheit zu verbessern und vor Herzerkrankungen – wie Herzinfarkten – zu schützen, sagte Gianaros.

© PSYLEX.de – Quelle: Biological Psychiatry/Universität Pittsburgh, Mai 2014

Bedeutender finanzieller Stress verbunden mit 13-fach erhöhtem Herzinfarktrisiko

20.11.2017 Bedeutender finanzieller Druck ist mit einer 13-fach höheren Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt verbunden laut einer auf dem 18. jährlichen Kongress der South African Heart Association vorgestellten psychosomatischen Studie.

Akuter Myokardinfarkt

Diese Studie umfasste 106 Patienten mit akutem Myokardinfarkt, die in einem großen öffentlichen Krankenhaus in Johannesburg behandelt wurden. Eine Kontrollgruppe von 106 Patienten ohne Herzerkrankung wurde auf Alter, Geschlecht und Rasse abgestimmt. Alle Teilnehmer hatten im vorherigen Monat einen Fragebogen zu Depressionen, Angstzuständen, Stress, Arbeitsstress, und finanziellem Stress ausgefüllt.

Finanzieller Stress

Stress und Herzinfarkt
Bild: Gerd Altmann

Was den finanziellen Stress anbelangt, so wurden die Patienten eingestuft in:

  • ohne finanziellen Stress, wenn sie finanziell zurechtkamen;
  • leichter finanzieller Stress, wenn sie finanziell zurechtkamen, aber zusätzliche Unterstützung benötigten;
  • moderater finanzieller Stress, wenn sie ein Einkommen hatten, aber in finanzieller Notlage waren; und
  • erheblicher finanzieller Stress, wenn sie kein Einkommen hatten und manchmal darum kämpften, die Grundbedürfnisse decken zu können.

Das Ausmaß der psychosozialen Erkrankungen wurde zwischen den Gruppen verglichen und zur Ermittlung der Verbindung mit dem Herzinfarkt-Risiko verwendet.

Depression und Arbeitsstress

Selbstberichtete höhere Stresswerte waren häufig, wobei 96% der Herzinfarktpatienten berichteten, Stress zu haben und 40% über schwere Stressbelastungen berichteten. Es bestand ein dreifach erhöhtes Risiko eines Myokardinfarkts, wenn ein Patient im Vormonat unter einer Depression (von leicht bis extrem schwer) litt im Vergleich zu Patienten ohne Depression.

Sowohl Arbeitsstress als auch finanzieller Stress waren mit einem erhöhten Risiko eines akuten Myokardinfarkts verbunden.

Die Wahrscheinlichkeit eines Herzfarktes war bei Patienten mit mittlerem oder schwerem Arbeitsstress 5,6 mal höher als bei Patienten mit minimalem oder keinem Stress. Patienten mit bedeutendem finanziellen Stress hatten eine 13-fach höhere Wahrscheinlichkeit für einen Myokardinfarkt.

Prävention

Dr. Govender sagte, die Studie hätte gezeigt, dass psychosoziale Aspekte wichtige Risikofaktoren für einen akuten Myokardinfarkt sind. Oft werden die Patienten nach einem Herzinfarkt zu Stressproblemen beraten, aber es muss mehr getan werden, bevor es zu solch einem Vorfall kommt.

Nur wenige Ärzte stellen Fragen zu Stress, Depressionen oder Angst während einer allgemeinen körperlichen Untersuchung, und dies sollte routinemäßige Praxis werden, wie Fragen zum Rauchen, sagte er. So wie wir Ratschläge geben, wie man mit dem Rauchen aufhört, brauchen Patienten Informationen, wie man mit Stress umgeht.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: European Society of Cardiology; Nov. 2017

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