Apigenin und Gehirn, Psyche

Apigenin und Gehirn, Psyche

Gehirnforschung – Gehirngesundheit

Wirkstoff in Petersilie & Sellerie kann Gehirngesundheit verbessern

29.12.2015 Der Pflanzenfarbstoff Apigenin – ein Flavon (gehört zur Klasse der Flavonoide), das z.B. in vielen Kräutern, Gewürzen und in Gemüse (wie Petersilie, rotem Paprika, Sellerie, Kamille, Thymian und Artischocken) vorkommt – scheint bei der Neuronenbildung zu helfen und die Verbindungen der Gehirnzellen zu stärken laut einer in der Zeitschrift Advances in Regenerative Biology publizierten Studie.

Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit und Schizophrenie

Die Studie von Forschern des D’Or Institute for Research and Education, der Federal University of Rio de Janeiro und der Federal University of Bahia zeigt damit vielversprechende Resultate für neue Behandlungsoptionen für zahlreiche neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit und Schizophrenie.

Flavonoide

Chemische Strukturformel
Bild: Chemische Strukturformel

In früheren Tier-Studien fanden Forscher, dass Flavonoide generell positive Effekte für Gedächtnis und Lernen hatten. Viele andere Studien konnten auch das Potential von Flavonoiden bei der Verbesserungen der Hirnfunktionen zeigen.

Obwohl also die Wirksamkeit von Flavonoiden für die Gehirngesundheit kein ganz neues Konzept ist, ist dies die erste Studie, die die direkten positiven Wirkungen von Apigenin auf menschliche Zellen zeigt, und auch noch dessen Mechanismus offenbart.

„Wir zeigen einen neuen Ansatz für neue Studien mit dieser Substanz“, sagte Studienautor Stevens Rehen. Außerdem, kommen Flavonoide in einigen Lebensmittel reichhaltig vor und die Forscher vermuten, dass eine an Flavonoiden reiche Ernährung die Bildung von Neuronen und deren Kommunikation beeinflussen.

Wachstum der Neuronen und Stärkung der Verbindungen

Für die Studie beobachteten die Wissenschaftler dies, indem sie in die Nährlösung menschlicher Stammzellen einfach Apigenin einbrachten. Die Zellen wurden nach 25 Tagen Neuronen – ein Effekt, der sich normalerweise ohne diese Substanz nicht gezeigt hätte. Und noch früher zeigten die mit Apigenin behandelten Neuronen stärkere und hochwertigere Verbindungen untereinander.

Starke Verbindungen zwischen Neuronen sind für gute Hirnfunktionen, Gedächtniskonsolidierung und Lernen von entscheidender Bedeutung, sagte Rehen.

Bindung an Östrogenrezeptor

Die Forscher konnten demonstrieren, dass Apigenin durch die Bindung an die Östrogenrezeptoren wirkt, was wiederum die Entwicklung, Reifung, Funktion und Plastizität des Nervensystems beeinflusst.

Diese Gruppe von Hormonen ist bekannt dafür, den Beginn psychiatrischer und neurodegenerative Störungen wie Schizophrenie, Depression, Alzheimer und Parkinson Krankheit zu verschieben. Jedoch ist die Verwendung von östrogenbasierten Therapien wegen des erhöhten Risikos für östrogenabhängige Tumoren und kardiovaskulären Problemen eingeschränkt.

Die Forscher glauben, dass Apigenin als ein alternativer Ansatz bei zukünftigen Behandlungen sowohl für neurodegenerative Krankheiten als auch bei neuronalen Differenzierungsstrategien im Labor verwendet werden kann.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: D’Or Institute for Research and Education, Advances in Regenerative Biology; Dez. 2015

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