Selbstmitgefühl (Psychologie)

Selbstmitgefühl (Psychologie)

Persönlichkeitspsychologie

Definition

Selbstmitgefühl (engl.: Self-Compassion) ist die Ausweitung des Mitgefühls auf sich selbst in Fällen von wahrgenommener Unzulänglichkeit, Versagen oder allgemeinem Leiden. Kristin Neff – Professorin für pädagogische Psychologie – hat Selbstmitgefühl bestehend aus den drei Hauptkomponenten Selbstliebe, Einsicht in die eigene Menschlichkeit mit persönlichem Scheitern und Versagen, und Achtsamkeit zusammengesetzt definiert.

Selbstmitgefühl ist etwas anderes als Selbstmitleid, ein psychischer Zustand oder eine emotionale Reaktion einer Person, die glaubt, Opfer zu sein, und der es an Selbstvertrauen und Kompetenz mangelt, um mit einer ungünstigen Situation fertig zu werden.

Selbstmitgefühl kann Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Perfektionismus schützen

24.02.2018 Ein gesunder Umgang mit sich selbst kann dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen Perfektionismus und Depression zu schwächen laut einer im Fachblatt PLOS ONE veröffentlichten psychologischen Studie.

Perfektionistische Menschen treiben sich oft härter an als andere, um Erfolg zu haben, können aber auch in die Falle geraten, zu selbstkritisch zu sein und sich zu sehr um Fehler zu sorgen.

Depressivität u. Burnout bei Perfektionisten

depressiver mann
Bild: George Hodan

Wenn Perfektionisten versagen, erleben sie oft Depressionen und Burnout.

In der aktuellen Studie untersuchten Madeleine Ferrari von der Australian Catholic Universität und Kollegen, ob Selbstmitgefühl – eine Form von Selbstbezogenheit (s. Definition) – die Verbindung zwischen perfektionistischen Tendenzen und Depressivität mildern kann.

Die Forscher erfassten Perfektionismus, Depressivität und Selbstmitgefühl bei 541 Jugendlichen und 515 Erwachsenen.

Entkopplung von Perfektionismus und Depression

Ihre Analysen dieser Selbsteinschätzungen ergaben, dass das Mitgefühl mit sich selbst dazu beitragen kann, Perfektionismus und Depressionen zu ‚entkoppeln‘.

Die Replikation dieses Befundes in zwei Gruppen von Menschen unterschiedlichen Alters deutet darauf hin, dass Selbstmitgefühl dazu beitragen kann, den Zusammenhang zwischen Perfektionismus und Depression über die gesamte Lebenszeit hinweg zu lindern.

Die Psychologen weisen darauf hin, dass Selbstmitgefühl-Interventionen ein nützlicher Weg sein könnten, um die Auswirkungen von Perfektionismus zu untergraben, aber weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um dies zu überprüfen.

Selbstmitgefühl, die ausgeübte Selbstliebe, reduziert konsequent die Stärke der Beziehung zwischen maladaptivem Perfektionismus und Depressivität bei Jugendlichen und Erwachsenen, schließt die Psychologin.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Australian Catholic Universität; PLoS ONE – doi.org/10.1371/journal.pone.0192022; Feb. 2018

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