Impulsivität ist bei Kindern geringer, wenn sie ausreichend schlafen und die Bildschirmzeit reguliert wird
17.08.2019 Kinder, die die Empfehlungen zu Schlaf- und Bildschirmzeiten erreichen, weisen ein niedrigeres Ausmaß an Impulsivität auf laut einer in Pediatrics veröffentlichten psychologischen Studie.
Michelle D. Guerrero vom Children’s Hospital of Eastern Ontario Research Institute in Ottawa, Kanada, und Kollegen untersuchten individuelle und gemeinsame Zusammenhänge zwischen der Einhaltung der kanadischen 24-Stunden-Bewegungsrichtlinien für Kinder und Jugendliche (neun bis 11 Stunden Schlaf, nicht mehr als zwei Stunden Bildschirmzeit in der Freizeit und 60 Minuten oder mehr körperliche Aktivität) und den Dimensionen der Impulsivität bei 4.524 Kindern im Alter von 8 bis 11 Jahren.
Dimensionen der Impulsivität
Bild: Patrice Audet
Die Forscher beobachteten Korrelationen in Bezug auf die Einhaltung der Empfehlungen zum individuellen Bewegungsverhalten und allen Dimensionen der Impulsivität.
Die Einhaltung aller drei Empfehlungen für das Bewegungsverhalten war mit einem geringeren positiven / negativen Urgenz (Dringlichkeit / Drang), dem Behavioral Inhibition System, einem höheren Durchhaltevermögen und besseren Bewertungen des verzögerten Aufschubs verbunden.
Zusammenhänge wurden zwischen Bildschirmzeit- und Schlafempfehlungen mit geringerem impulsiven Verhalten in allen Dimensionen der Impulsivität beobachtet: negative Urgenz, Behavioral Inhibition System, Behavioral Activation System (BAS) Belohnungsresponsivität, BAS-Antrieb, BAS-Suche nach Vergnügungen und die Delay-Discountaufgabe.
Die Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf Psychologen, Kinderärzte, Psychiater, Pädagogen, Erzieher, Eltern und politische Entscheidungsträger, da sie nahelegen, dass Strategien zur Begrenzung der Bildschirmzeit bei gleichzeitiger Förderung von frühen, routinemäßigen Schlafzeiten und mehr Schlaf die Behandlung und Prävention von impulsivitätsbedingten psychiatrischen Störungen verbessern können, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Pediatrics – doi: 10.1542/peds.2019-0187
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