Metta-Meditation gegen Brustkrebs

Meditation gegen Brustkrebs

Brustkrebs: Meditation verändert Zellbiologie

04.11.2014 Bei wegen Brustkrebs behandelten Frauen zeigten Achtsamkeitsmeditation, Yoga und die Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe eine positive physische Wirkung auf zellularer Ebene (hinsichtlich der Länge der Telomere).

Telomere

Forscher des Tom Baker Krebszentrums (Alberta Health Services) entdeckten bei Brustkrebsüberlebenden, dass die Telomere – Proteinkomplexe am Ende der Chromosomen – ihre Länge beibehielten, wenn sie meditierten oder sich einer Selbsthilfegruppe anschlossen. In einer Vergleichsgruppe (ohne Intervention) verkürzten sich die Telomere.

Obwohl die krankheitsbeeinflussenden Eigenschaften von Telomeren nicht vollständig verstanden werden, stehen verkürzte Telomere mit mehreren Erkrankungen und der Zellalterung im Zusammenhang. Es wird angenommen, dass längere Telomere vor Krankheiten schützen.

„Wir wussten bereits, dass psychosoziale Interventionen wie Achtsamkeitsmeditation helfen können, sich mental besser zu fühlen, aber jetzt haben wir zum ersten Mal Belege, dass sie auch Schlüsselaspekte unserer Biologie beeinflussen können“, schreibt Forscherin Linda E. Carlson in der Zeitschrift Cancer.

„Es war überraschend, dass wir nach drei Monaten überhaupt einen Unterschied bei der Länge der Telomere sehen konnten“, sagte sie.

„Es werden weitere Forschungsarbeiten benötigt, um diese potentiellen gesundheitsrelevanten Befunde besser zu quantifizieren, aber dies ist eine aufregende Entdeckung mit ermutigenden Nachrichten.“

Brustkrebs

Die Forscher untersuchten 88 Brustkrebsüberlebende, die ihre Behandlungen seit mindestens drei Monaten beendet hatten. Das durchschnittliche Alter war 55, und die meisten Teilnehmer hatten zwei Jahre zuvor ihre Behandlung beendet. Alle Teilnehmerinnen zeigten auch deutliche Anzeichen von emotionalem Distress (Teilnahmebedingung).

Yoga
Bild: Flora-Victoria (Wiki)

Achtsamkeitsbasierte Meditation

In der achtsamkeitsbasierten Krebsgenesungsgruppe besuchten die Teilnehmer acht wöchentlich stattfindende, 90-minütige Gruppensitzungen, in denen Achtsamkeitsmeditation und leichtes Hatha Yoga (gelehrt und) praktiziert wurden. Das Ziel war dabei, eine nicht wertende Achtsamkeit des gegenwärtigen Augenblicks zu erlernen. Die Teilnehmer wurden auch darum gebeten, Meditation und Yoga täglich für 45 Minuten zu Hause zu üben.

Expressive Selbsthilfegruppe

In der stützend-expressiven Therapiegruppe (Supportive Expressive Therapy group) trafen sich die Teilnehmer für 90 Minuten wöchentlich 12 Wochen lang und wurden ermutigt, offen über ihre Sorgen und Gefühle zu reden. Die Ziele waren, sich gegenseitig zu unterstützen und den Frauen dabei zu helfen, ein breites Spektrum sowohl schwieriger als auch positiver Emotionen auszudrücken, statt sie zu unterdrücken oder zu verdrängen.

In der Kontrollgruppe absolvierten die zufällig ausgewählten Teilnehmer ein sechsstündiges Stressbewältigungsseminar.

Bei allen Studienteilnehmern wurde das Blut analysiert und die Länge der Telomere vor und nach den Interventionen gemessen.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Selbsthilfe- und Meditationsgruppenaktivitäten eine kurzfristige, schützende Wirkung auf die Länge der Telomere hatten, verglichen mit der Kontrollgruppe.
Jedoch muss noch herausgefunden werden, ob die Effekte auch anhaltend sind.

© PSYLEX.de – Quelle: Alberta Health Services/Cancer, Nov. 2014

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