Risiko für psychische Erkrankungen nach Intensivstation

Studie untersuchte Risiko für schwerwiegende psychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen nach der Intensivstation

Risiko für psychische Erkrankungen nach Intensivstation

25.07.2024 Junge Menschen, die so krank sind, dass sie auf einer Intensivstation behandelt werden mussten, scheinen die Narben dieser Erfahrung noch Jahre später zu tragen, so eine neue Studie.

Kinder und Jugendliche, die auf einer Intensivstation behandelt wurden, haben ein deutlich höheres Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung im Erwachsenenalter laut einer im Journal of Affective Disorders.

„Angesichts unserer Studienergebnisse sollte die Entwicklung geeigneter Strategien zur Vorbeugung schwerer psychiatrischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen, die auf einer Intensivstation behandelt wurden, im Vordergrund stehen“, schlussfolgerte das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Ping-Chung Wu vom Taipei Veterans General Hospital in Taiwan.

Für die Studie analysierten die Forscher die Daten von mehr als 8.700 Kindern, die zwischen 1996 und 2013 auf einer Intensivstation aufgenommen wurden.

PTBS, Schizophrenie, Bipolare Störung, Zwangsstörung, Depression

Diejenigen, die ihre Krankheit überlebten, wurden im Durchschnitt fast 10 Jahre lang beobachtet. Die Daten zeigten, dass die Betroffenen ein:

Vor allem Kinder, die drei oder mehr Tage auf der Intensivstation verbrachten, hatten ein höheres Risiko für diese Störungen, so die Forscher.

Das Risiko für bestimmte psychische Erkrankungen variierte auch in Abhängigkeit von der Erkrankung, wegen der das Kind auf der Intensivstation behandelt wurde, so die Forscher.

So war beispielsweise das Schizophrenierisiko bei Patienten, die wegen Blutkrankheiten, Störungen des Nervensystems und Verdauungsstörungen eingeliefert wurden, am höchsten, während das Risiko für PTBS bei Patienten mit Atemwegserkrankungen am höchsten war.

Indem sie herausfinden, welche kritischen Krankheiten das Risiko für bestimmte psychische Störungen erhöhen, können Ärzte Screening- und Präventionsstrategien für Hochrisikogruppen entwickeln, fügten die Forscher hinzu.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Affective Disorders (2024). DOI: 10.1016/j.jad.2024.07.124

Weitere Infos, News dazu

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.