Smartphone-Apps zur Beruhigung/Entspannung sollten bei Jungen im Vorschulalter und bei Kindern mit höherer Erregbarkeit vermieden werden
17.12.2022 Laut einer online in JAMA Pediatrics veröffentlichten Studie sollte die Verwendung von Smartphone-Apps zur Beruhigung/Entspannung bei Jungen im Vorschulalter und Kleinkindern mit höherer Erregbarkeit vermieden werden.
Dr. Jenny S. Radesky von der University of Michigan Medical School in Ann Arbor und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen der von den Eltern angegebenen Häufigkeit der Nutzung von Mobilgeräten zur Beruhigung von Kleinkindern und der exekutiven Funktion und emotionalen Reaktivität der Kinder. Die Analyse umfasste eine ambulante Zufallsstichprobe von 422 englischsprachigen Eltern von Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren mit normaler Entwicklung.
- Die Forscher fanden heraus, dass bei den Jungen die Verwendung von Geräten zur Beruhigung bei der dreimonatigen Nachuntersuchung mit einer höheren emotionalen Reaktivität nach sechs Monaten verbunden war.
- Eine höhere emotionale Reaktivität nach drei Monaten stand nicht in signifikantem Zusammenhang mit einer erhöhten Nutzung von Geräten zur Beruhigung nach sechs Monaten.
- Die Verwendung von Geräten zur Beruhigung bei drei Monaten war mit einer erhöhten emotionalen Reaktivität nach sechs Monaten bei Kindern mit hohem Temperament verbunden.
- Eine höhere emotionale Reaktivität im Alter von drei Monaten war mit einer erhöhten Nutzung von Geräten zur Beruhigung im Alter von sechs Monaten verbunden.
„Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die häufige Verwendung von Smartphones zur Beruhigung von Kleinkindern deren Möglichkeiten zum Erlernen von Strategien zur Emotionsregulation im Laufe der Zeit verdrängen kann; daher sollten Fachkräfte der pädiatrischen Gesundheitsfürsorge alternative Beruhigungs- bzw. Entspannungsmethoden fördern“, schreiben die Autoren.
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online December 12, 2022. doi:10.1001/jamapediatrics.2022.4793