Spezifische Phobien bei Kindern: One-Session-Kurztherapie vs mehrsitzige Verhaltenstherapie

Die Behandlung in einer Sitzung (One-Session-Treatment) ist äquivalent mit einer mehrsitzigen kognitiven Verhaltenstherapie bei Kindern mit spezifischen Phobien

Spezifische Phobien bei Kindern: One-Session-Kurztherapie vs mehrsitzige Verhaltenstherapie

21.11.2022 Eine neue, schnelle Phobiebehandlung für Kinder und Jugendliche könnte dazu beitragen, die Folgen für das Gesundheitssystem zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern laut den Ergebnisen einer neuen im Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlichten Studie.

Die von den Universitäten Sheffield und York und dem Leeds & York Partnership NHS Trust durchgeführte Studie verglich die Behandlung in einer Sitzung (One Session Treatment: OST; eine kürzere Alternative, die auf KVT-Prinzipien beruht) mit der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), um Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung spezifischer Phobien zu helfen.

Die Ergebnisse der landesweiten Studie zeigen, dass die Einzelsessionbehandlung die bessere Methode zur Behandlung spezifischer Phobien ist, da sie eine ähnliche klinische Wirksamkeit aufweist, aber wesentlich kostengünstiger durchgeführt werden kann als die KVT, die eine langwierige und ressourcenintensive Behandlung darstellen kann.

KVT erstreckt sich oft über mehrere Wochen und Monate und kann für die Familien sehr belastend sein, was zu hohen Abbrecherquoten führt.

Professor Cindy Cooper von der School of Health and Related Research der Universität Sheffield sagte dazu: „KVT wird zwar für Phobien empfohlen, hat aber ihre Grenzen“.

„Wir haben herausgefunden, dass die OST genauso wirksam ist wie die KVT und auf denselben Prinzipien beruht, aber in weniger Sitzungen durchgeführt wird, was für die Patienten bequemer ist und dem Gesundheitssystem Geld sparen kann.

Die ASPECT-Studie (Alleviating Specific Phobias Experienced by Children Trial) wurde sechs Monate lang in 26 Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (CAMHS) durchgeführt, an denen drei Freiwilligendienste und ein universitärer Dienst Children and Young People (CYP) beteiligt waren. Insgesamt nahmen 268 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 16 Jahren teil. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kurztherapie der KVT nicht unterlegen ist, dass sie die durchschnittlichen Kosten für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen senkt und im Vergleich zur KVT ähnliche durchschnittliche qualitätsbereinigte Lebensjahre beibehält.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Child Psychology and Psychiatry (2022). DOI: 10.1111/jcpp.13665

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