01.10.2013 Bipolare Störung manifestiert sich bei Männern und Frauen unterschiedlich, und dies kann den Verlauf und die Behandlung der Erkrankung beeinflussen.
Manische und depressive Symptome
Forscher studierten 461 Männer und 629 Frauen mit bipolarer Störung I und sie stellten fest, dass depressive Symptome bei bipolaren Frauen dominieren, während manische Merkmale häufiger bei bipolaren Männern anzutreffen sind.
Die Geschlechtsunterschiede bei den Symptomen – Depression bei Frauen und Manie bei Männern – wird durch die erste Episode der Störung reflektiert und gilt als Grund für die längere Verzögerung bei Frauen bis sie eine korrekte Diagnose erhalten, verglichen mit Männern. Frauen haben auch eine höhere Anzahl an Suizidversuchen.
Frauen mit bipolarer Störung zeigen nicht nur ein größeres Risiko für Suizidversuche, sie haben auch wahrscheinlicher eine Essstörung und eine spezifische Phobie als Männer. Andererseits zeigen bipolare Männer eher hohe Drogenmissbrauchraten, sagt die Studie.
Begleiterkrankungen bei Männern und Frauen
Die Männer und Frauen in der Studie unterschieden sich auch hinsichtlich ihrer physischen komorbiden Leiden: Frauen litten eher unter Stoffwechselstörungen und Männern eher unter neurologischen Erkrankungen und Krebs.
Die Forscher vom Sainte Marguerite Hospital, Marseille, Frankreich, legen nahe, dass „die Unterschiede der psychiatrischen Begleiterkrankungen im gewissen Umfang auf das Konto der medizinischen Komorbidität gehen könnten“.
Tatsächlich „kann es sein, dass die höhere neurologische Komorbidität bei bipolaren Männern durch ihre höhere Komorbidität mit Drogenmissbrauch verursacht wird“, sagen die Forscher. Und das gesteigerte Risiko für komorbide endokrine und Stoffwechselstörungen bei bipolaren Frauen könnte teilweise durch ihre erhöhte Prävalenz für Essstörungen erklärt werden.
Quelle: Sainte Marguerite Hospital/Journal of Affective Disorders, Sept. 2013
Ähnliche Artikel
- Hat die BAS etwas Gutes?
- Psychische Erkrankungen: Geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen und Männer unterscheiden sich hinsichtlich der Häufigkeit psychiatrischer Störungen über den gesamten Lebensverlauf