Internet und Depressionen

Internet und Depressionen

Psychische Krankheiten – Depressive Störungen

Macht das Internet depressiv?

Kürzliche Studien zeigten, dass die Internetnutzung mit der psychischen Verfassung und Einsamkeit unter jungen Leuten verbunden ist – neue Forschungsstudien zeigen, dass auch ältere Leute, die das Internet in Bezug auf Pflege und Ausbau der sozialen Kontakte nutzen, weniger wahrscheinlich an Depressionen leiden.

Internetsurfer sind weniger depressiv

Forscher begutachteten fast 8.000 Männer und Frauen im Alter über 50 und stellten fest, dass regelmäßige Nutzer von sozialen Netzen um fast ein Drittel weniger wahrscheinlich mit Depression diagnostiziert werden, als Nicht-Nutzer.

Auftreten

Im Allgemeinen ist die Auftretenshäufigkeit von Depression am niedrigsten im Alter von ungefähr 45 und am höchsten im Alter von ungefähr 80, laut Forschungen der Universität von Illinois.

Das Auftreten steigt von fünf Prozent im Alter von 70 auf 13 Prozent im Alter von 85. Einsamkeit (s.a. Depression und Einsamkeit), soziale Isolation und Mangel an emotionaler Unterstützung sind die stärksten Faktoren.

In der neuen Studie – der größten, die sich mit den Gesundheitsauswirkungen von Internetnutzung auf ältere Menschen beschäftigt, berichteten die Teilnehmer, wie oft sie das Internet nutzten. Anschließend wurden sie auf psychische Erkrankungen untersucht.

“Unsere Befunde zeigen, dass Internetnutzung eine positive Wirkung auf Depressionen hat”, sagte Soziologin Dr. Shelia Cotten, die die Forschung an der Universität von Alabama und anderen Zentren führte.

Das Internet scheint älteren Erwachsenen zu helfen, von denen viele in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt sind, den Kontakt mit Freunden und der Familie aufrechtzuerhalten, und ihre sozialen Netze zu vergrößern.

Eine andere Studie der Universität von California zeigte Gehirnveränderungen bei Männern und Frauen, nachdem sie zum ersten Mal das Internet benutzten. Internetnutzung stimuliert die Aktivität der Nervenzellen und führte bei den älteren Erwachsenen zu einem besseren Funktionieren des Gehirns.

“Das Internet liefert ein wichtiges Werkzeug, die rasch wachsende ältere Bevölkerung ein unabhängigeres Leben führen zu lassen, Kontakt zu Freunden und Familie aufrechtzuerhalten und informierte (klügere) Entscheidungen in vielen Angelegenheiten zu machen….von Gesundheit bis zum Reisen”, sagte Nichola Adams, deren Studie an der Universität Surrey Hindernisse untersuchte, die bei älteren Leuten beim Zugriff auf das Internet auftraten.

“Es zeigte sich, dass die Hauptgründe dafür, das Internet nicht zu benutzen, ein Mangel an Wissen oder Zugang waren. Unsere eigene Forschung hat gezeigt, dass, sobald die anfänglichen praktischen Probleme überwunden waren, es immer noch psychische Hemmschwellen gab”.

“Es ist wichtig, gesellschaftliche und berufliche Netze aufrechtzuerhalten, und ältere Nutzer brauchen Unterstützung, um die Befürchtungen am Anfang zu überwinden”, fügte sie hinzu.
Quelle: The Endocrine Society. Juli 2012

Update: Weitere Studie

Internet kann Depressionsrisiko verringern

19.04.2014 Einsamkeit kann bei älteren Menschen (weitere Studie s.o.) das Risiko für eine depressive Störung stark ansteigen lassen, doch eine neue Studie sagt, dass Internetnutzung dieses Risiko bei Älteren um mehr als 30 Prozent reduzieren kann.

Die Forscher analysierten die Daten (alle zwei Jahre erhoben) von 22.000 sich im Ruhestand befindlichen US-Amerikanern. Wobei diese Studie auch die Depressionsausprägung vor dem Beginn der Internetnutzung in Betracht ziehen konnte (im Unterschied zu früheren Studien).

Natürlich blieben einige Personen trotz Internetnutzung depressiv. Aber bei vielen kam es zu einer Verbesserung, sagte Cotten.

Die Forscher konnten auch frühere Befunde bestätigen, dass allein lebende ältere Menschen durch die Internetnutzung einen größeren Effekt hinsichtlich der Stärke ihrer Depression erfuhren.

“Die 30%ige Verminderung ist ein sehr starker Effekt”, sagte Shelia Cotten von der Michigan State University.

“Und alles hängt davon ab, dass ältere Menschen in Kontakt mit ihren sozialen Netzen bleiben und sich einfach nicht einsam fühlen. Es kommt natürlich auch darauf an, wie sie die Technik verwenden. Wie bei den meisten Dingen im Leben erzielt ein gemäßigter/moderater Einsatz die beste Wirkung”, sagte die Forscherin.

“Wenn Sie den ganzen Tag vor einem Computer sitzen und Ihre sonstigen Aufgaben, Interessen und Pflichten vernachlässigen, die Sie im Leben haben, dann wird das Internet eine eher negative Wirkung auf Sie haben”, sagte Cotten.

“Aber, wenn Sie ihn moderat verwenden und weiterhin andere Dinge machen, die Ihr Leben anreichern, dann sind die Auswirkungen wahrscheinlich positiv in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden.”

Quelle: Journal of Gerontology: Psychological Sciences and Social Sciences, Michigan State University, April 2014

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