Deprimiert, vergesslich? Machen Sie einen Spaziergang im Park
Hier ist eine Win-Win-Situation. Eine Studie von Marc Berman, Wissenschaftler am Baycrest Rotman Research Institut in Toronto, behauptet, dass 30 Minuten in der Natur spazieren zu gehen, das Gedächtnis verbessert und Depression reduzieren hilft.
Dr. Bermans Studie überprüfte die Attention Restoration Theory (ART – von KAPLAN & KAPLAN
1989 entwickelt: beschreibt die heilende Wirkung der Natur auf mentale Erschöpfung). ART ist Teil eines kognitiven Forschungsfelds, das hinter der Idee steht, dass sich die Menschen besser konzentrieren können, nachdem sie eine Weile in der Natur verbracht haben. Sie sagen sogar, dass schon allein das Anschauen von Natur-Bildern hilft.
Die Attention Restoration Theory besagt, dass das Leben in einer städtischen Umgebung wegen der Geräusche und anderer Reize ablenkt, und wegen dieser Ablenkungen muss das Erinnerungssystem und die Stimmung einen Preis zahlen. Mit anderen Worten kann das Gehirn sich in der Natur entspannen und so eine Chance bekommen, kognitive Kapazitäten zu regenerieren.
Dr. Bermans Studie verglich die Wirkung eines Spaziergangs bei zwei Gruppen. Eine Gruppe enthielt Personen mit Depressionen und die anderen Gruppe war mit Menschen ohne depressive Störung. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Gruppen einen Auftrieb bei der Stimmung erhielten, ob die Menschen nun depressiv waren oder nicht.
Diese Ergebnisse sollten nicht überraschen. Wir kennen den Nutzen der Meditation, auch bei psychischen Problemen, wie bspsw. einer Depression. Ein dreißig minütiger Spaziergang in der Natur ist eine Art von Meditation, in der die Aufmerksamkeit von der externen Stimulation weggeleitet wird. In anderen Worten: In einer natürlichen Umgebung spazieren zu gehen, ist eine meditative Erfahrung.
Erinnern Sie sich an Henry David Thoreaux, der zwei Jahre in Walden Pond in Concord, Massachusetts in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verbrachte? Er schrieb darüber, wie es für ihn war, in der Natur zu leben, von den Einflüssen und der Sicherheit der modernen Zivilisation entfernt. Thoreau favorisierte eine ländliche Form des Lebens, wo die Menschen in einer natürlichen Umgebung leben konnten.
Heute ist es oft so, dass wir nicht in der Lage sind, die Art von Leben zu führen, die Thoreaux befürwortete, es sei denn, wir schnallen unsere Tornister an und gehen auf lange Wanderungen durch die Natur; aber wir können in Parks, Natur-Reservaten und botanischen Gärten lange genug verweilen, um einen gesundheitlichen Nutzen daraus zu ziehen.
Wir können auch Bilder von der Natur ansehen, wenn wir mal nicht die Möglichkeit haben, uns physisch in der Natur aufzuhalten. Es gibt eine Menge Aufnahmen von natürlichen Wasserfällen, Ozeanwellen, die an die Küste rollen und von Bächen, die sich durch die Landschaft schlängeln.
Wir brauchen es, zumindest einen kleinen Teil des Tages vom Druck des modernen Lebens befreit zu sein. Was ist besser, als ein Spaziergang in der Natur oder im Park?
Quelle: Baycrest Rotman Research Institut. Juni 2012
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