Sport gegen psychische Erkrankungen

Regelmäßige Bewegung ist eine wirksame Behandlung für schwere psychische Krankheiten

02.10.2018 Eine in European Psychiatry publizierte Studie hat herausgefunden, dass Sport bzw. regelmäßige körperliche Bewegung die Symptome von psychischen Störungen wirksam reduziert, die Kognition verbessert und die kardiovaskuläre Fitness bei Patienten mit Depressionen und Schizophrenie stärken kann.

Schizophrenie-Spektrum-Störungen

Die Analyse von Brendon Stubbs vom King’s College London und Kollegen, die als Stellungnahme und Leitlinien der European Psychiatric Association veröffentlicht wurde, zeigt, dass aerober Sport von mittlerer Intensität, zwei- bis dreimal pro Woche für mindestens 150 Minuten, die Symptome von depressiven und schizophrenen Störungen reduziert und die Kognition und kardiorespiratorische Gesundheit bei Schizophrenie-Spektrum-Störungen verbessert.

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Bild: Kai Stachowiak

Die Belege unterstützen auch die Kombination von aerobem Training und Widerstandstraining, um die Ergebnisse für Menschen mit Schizophrenie-Spektrum-Störungen und schweren Depressionen zu verbessern.

Die Leitlinien der EPA werden auch von der International Organization of Physical Therapists in Mental Health (IOPTMH) unterstützt.

Depressive Störungen

Körperliche Aktivität konnte bei klinischer Depression die depressive Symptomatik gegenüber den Kontrollbedingungen verbessern, mit vergleichbaren Effekten wie Antidepressiva und Psychotherapie.

Sport verbesserte auch die kardiorespiratorische Fitness und die Lebensqualität von klinisch Depressiven, obwohl die Auswirkungen auf die körperlichen Gesundheitsergebnisse begrenzt waren.

Es gab keine Unterschiede bei Nebenwirkungen bzw. unerwünschten Ereignissen im Vergleich zu den Kontrollbedingungen. Bei klinischer Depression wurden größere Effekte beobachtet, wenn die sportliche Aktivität mit moderater Intensität durchgeführt und von einem Traininger überwacht wurde.

Bipolare Störungen

Es gab nur wenige Studien, die Sport bei bipolarer Störung untersuchten und endgültige Empfehlungen können hierzu nicht gegeben werden, schreiben die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: European Psychiatry – DOI: https://doi.org/10.1016/j.eurpsy.2018.07.004

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