Eine schlechte psychische Verfassung zieht ungesundes Verhalten nach sich
07.02.2013 Psychische Krankheiten können ungesundes Verhalten bei Erwachsenen mit niedrigem Einkommen nach sich ziehen – umgekehrt gilt dies nicht.
Dies sagt eine neue Studie von Dr. Jennifer Walsh und Kollegen vom Centers for Behavioral and Preventive Medicine des The Miriam Krankenhauses in den USA.
Depression, Stress und Angst gingen voraus
In dieser Studie, sagten die Variablen Depressionen, Stress und Angst ein nachfolgendes gesundheitskompromittierendes Verhalten wie Rauchen, starken Alkoholkonsum, Drogenkonsum, ungeschützten Geschlechtsverkehr und ungesunde Ernährung vorher.
Ungesundes Verhalten durch psychische
Belastungen/Krankheiten ?
Eine mögliche Erklärung für diese Befunde ist, dass gesundheitgefährdendes Verhalten als Coping-Mechanismen verwendet werden können, um mit Auswirkungen von Stress und Angst fertigzuwerden. Die Studie wurde online in der Springer Zeitschrift Translational Behavioral Medicine herausgegeben und ist Teil einer Ausgabe, die sich auf Änderungen des Gesundheitverhaltens konzentriert.
482 Erwachsene, die in einer Klinik für Geschlechtsinfektionen behandelt wurden, nahmen an der Studie teil. Sie wurden darum gebeten einen Online-Fragebogen beim Start der Studie, sowie nach sechs, neun und zwölf Monaten auszufüllen.
Die Forscher erfassten einige Verhaltensweisen: Drogenkonsum (Bingedrinking, Rauchen, Konsum von illegalen Drogen), Sport, Sexualverhalten, Ernährungs- und Schlafgewohnheiten. Sie maßen das Niveau von Angst, Depression und Stress.
Ungesundes Verhalten wie Drogenkonsum, ungeschützter Geschlechtsverkehr, schlechte Ernährung und unzulänglicher oder exzessiver Schlaf waren unter den Patienten der Klinik üblich.
Ungesundes Verhalten am größten bei Personen mit niedrigem Einkommen
Teilnehmer mit sehr niedrigem Einkommen berichteten über mehr gesundheitkompromittierendes Verhalten und auch mehr Symptome von Depression und Angst, und höhere Level von Stress, verglichen mit den Teilnehmern mit höheren Einkommen.
Die Autoren stellten fest, dass Depression und Angst, sowie auch wahrgenommener Stress das spätere Ausmaß des ungesunden Verhaltens vorhersagten, wenn sowohl sozioökonomischer Status als auch frühere Verhaltensweisen in Betracht gezogen wurden. In Kontrast dazu, sagte ein ungesundes Verhalten nichts über die spätere psychische Verfassung aus.
Diese Ergebnisse zeigen, dass ungesundes Verhalten Depression, Angst und Stress folgt, statt es auszulösen. Mit anderen Worten: diese Studie zeigte, dass eine ungesunde Lebensführung psychische Krankheiten nicht verursacht, aber psychische Störungen bzw. psychische Belastungen können die Ursache für ungesundes Verhalten sein.
Quelle: Translational Behavioral Medicine, Feb. 2013
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