Stress, Depression und das Demenzrisiko

Chronischer Stress und Depressionen sind unabhängige Risikofaktoren, die sich in Kombination noch verstärken

Stress, Depression und das Demenzrisiko

21.10.2023 Chronischer Stress und Depressionen stehen in Zusammenhang mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und der Alzheimer-Krankheit laut einer in der Zeitschrift Alzheimer’s Research & Therapy veröffentlichten Studie.

Johanna Wallensten vom Danderyd-Krankenhaus in Stockholm und Kollegen führten eine Kohortenstudie durch, an der 1.362.548 Personen teilnahmen, die in der administrativen Gesundheitsdatenbank der Region Stockholm erfasst waren. Als Exposition wurde eine Diagnose von chronischem Stress, Depression oder beidem in den Jahren 2012 oder 2013 erfasst. Das Untersuchungsergebnis, das von 2014 bis 2022 erfasst wurde, war die Diagnose einer Alzheimer-Krankheit, einer anderen Demenzerkrankung oder einer leichten kognitiven Beeinträchtigung.

  • Die Forscher fanden heraus, dass während des Expositionszeitraums bei 4.346 Teilnehmern chronischer Stress, bei 40.101 Depressionen und bei 1.898 beides diagnostiziert wurde.
  • In dem vollständig angepassten Modell, das um Alter, Geschlecht, sozioökonomischen Status der Wohngegend, Diabetes und kardiovaskuläre Störungen bereinigt war, betrug das Odds Ratio für Alzheimer-Krankheit bei Patienten
    • mit chronischem Stress 2,45 (d.h. um das 2,45fache höher),
    • bei Teilnehmern mit Depression 2,32 bzw.
    • 4,00 bei Teilnehmern mit chronischem Stress und Depression zusammen.
  • Die entsprechenden Odds Ratios für leichte kognitive Beeinträchtigungen lagen bei 1,87, 2,85 bzw. 3,87.
  • Bei der Analyse anderer Demenzerkrankungen war das Odds Ratio nur bei Patienten mit Depressionen signifikant (2,39).

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass chronischer Stress und Depressionen unabhängige Risikofaktoren für Demenz sein können und dass sie zusammen einen additiven Effekt auf das Risiko für spätere Demenz haben“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: Alz Res Therapy 15, 161 (2023). https://doi.org/10.1186/s13195-023-01308-4

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