Veränderungen des Lipidprofils bei schweren psychischen Erkrankungen

Ähnliche Befunde bei Menschen mit Schizophrenie, schwerer Depression und Bipolarer Störung in drei verschiedenen geografischen Umgebungen

Veränderungen des Lipidprofils bei schweren psychischen Erkrankungen

23.02.2023 Die Lipidprofile sind bei Patienten mit schweren psychischen Störungen reproduzierbar verändert laut einer online in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.

Dr. Anna Tkachev vom Skolkovo Institute of Science and Technology in Moskau und Kollegen untersuchten das Lipidprofil im Blut von Menschen mit schweren psychischen Störungen (z. B. Schizophrenie, schwere Depression und Bipolare Störung). Die Analyse umfasste 980 stationäre und ambulante Patienten in psychiatrischen Kliniken in Westeuropa, China und Russland sowie 572 Kontrollpersonen.

  • Die Forscher fanden heraus, dass 77 Lipide bei Schizophrenie-Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen in allen drei Ländern signifikant verändert waren.
  • Ein lipidbasiertes Vorhersagemodell konnte Patienten mit Schizophrenie mit hoher diagnostischer Genauigkeit von den Kontrollpersonen unterscheiden (Fläche unter der Receiver Operating Characteristic Curve: 0,86 bis 0,95).
  • Ähnliche Lipidomveränderungen wurden bei Patienten mit Bipolarer Störung und klinischer Depression festgestellt (Bipolare Störung: r = 0,89; Depression: r = 0,92).
  • Diese Veränderungen standen in keinem Zusammenhang mit der Schwere der Symptome, der Medikation oder demografischen oder umweltbedingten Variablen.

„Diese Signatur der Lipidveränderungen könnte einen Merkmalsmarker für schwere psychiatrische Störungen darstellen, was darauf hindeutet, dass sie in ein klinisch anwendbares Testverfahren umgewandelt werden könnte“, schreiben die Autoren.

© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online January 25, 2023. doi:10.1001/jamapsychiatry.2022.4350

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