Vorboten in Kindheit für Selbstverletzung im Jugendalter

Einflussfaktoren in der Kindheit auf nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten in der Adoleszenz

Vorboten in Kindheit für Selbstverletzung im Jugendalter

01.03.2024 Eine neue Studie zeigt, dass Jugendliche ein höheres Risiko für absichtliches nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten zeigen – also sich absichtlich zu schneiden oder zu verbrennen -, wenn sie eine angespannte Beziehung zu einem problematischen Elternteil haben.

Stress, Feindseligkeit und Negativität der Eltern

Die Wahrscheinlichkeit für solche Selbstverletzungen war bei Teenagern fast fünfmal so hoch, wenn ihre Eltern im Alter von 6 Jahren über Stress und Unbehagen in ihrer Rolle als Eltern berichteten, so die Forscher.

Jugendliche hatten auch ein fast doppelt so hohes Risiko für selbstverletzendes Verhalten, wenn sie im Alter von 6 Jahren elterliche Feindseligkeit und Negativität wahrnahmen, berichten die Forscher.

„Es wird angenommen, dass Stress bei Eltern weitreichende negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern hat, einschließlich der Entwicklung von Verhaltensproblemen“, so die Forscher Tove Wichstrom und Lars Wichstrom von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim.

„Es ist daher möglich, dass erhöhter Stress zur Entstehung von Risikofaktoren bei Kindern beiträgt“, einschließlich eines höheren Risikos für Selbstverletzungen, fügten sie hinzu.

Die Studie

Für die Studie analysierten die Forscher die Daten von 759 norwegischen Jugendlichen im Alter von 12, 14 oder 16 Jahren, um die Häufigkeit von nicht-suizidalen Selbstverletzungen zu ermitteln.

Die Forscher verknüpften diese Informationen über Selbstverletzungen mit anderen Daten, die von den Eltern der Kinder, den Lehrern und den Kindern selbst im Alter von 6 Jahren erhoben wurden.

Die Erwachsenen beantworteten Fragen zu ihrem elterlichen Stresslevel in Bezug auf ihr 6-jähriges Kind, einschließlich ihrer Gefühle von sozialer Kompetenz (Umgang mit sozialen Situationen), Isolation, Depression und gesunder Bindung zu ihrem Kind.

Gleichzeitig wurden die 6-Jährigen nach der Negativität, Feindseligkeit und emotionalen Verfügbarkeit ihrer Eltern gefragt.

  • Über nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSI) in den vorangegangenen 12 Monaten im Alter von 12, 14 oder 16 Jahren berichteten 81 Jugendliche (10,0 %, 95 % CI: 8,2, 11,9), und über eine NSSI-Störung berichteten 20 Jugendliche (2,7 %, 95 % CI: 1,9, 3,8).
  • Wesentliche Einflussfaktoren für Selbstverletzungen waren: weibliches Geschlecht (OR=11,6, 95 % CI: 4,0, 33,5), elterlicher Stress (OR=4,8, 95 % CI: 1,4, 16,5) und elterliche Feindseligkeit / Negativität (OR=1,8, 95 % CI: 1,2, 2,7).

Diese schwierigen Beziehungen brauchten nicht extrem zu sein, um das Kind zu beeinflussen. Die Forscher stellten fest, dass es unter den norwegischen Jugendlichen nur wenige Fälle von sexuellem Missbrauch oder körperlicher Misshandlung durch die Eltern gab.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry (2024). DOI: 10.1016/j.jaac.2023.12.013

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