Warum Optimismus das psychische Wohlbefinden verbessert

Optimismus kann das emotionale Wohlbefinden fördern, indem er die Wahrnehmung von Stresssituationen eindämmt

Warum Optimismus das psychische Wohlbefinden verbessert

07.03.2022 „Don’t worry, be happy“ ist mehr als nur ein Liedtext. Es gibt immer mehr Belege für einen Zusammenhang zwischen Optimismus und gesundem Altern, aber es ist unklar, wie sich Optimismus auf die Gesundheit auswirkt.

Bewältigung alltäglicher Stressfaktoren

Wenn es um die Bewältigung alltäglicher Stressfaktoren geht, wie z. B. Hausarbeit oder Auseinandersetzungen mit anderen, zeigt sich in einer in The Journal of Gerontology, Series B: Psychological Sciences and Social Sciences veröffentlichten Studie, dass mehr oder weniger Optimismus keinen Unterschied darin machte, wie ältere Männer emotional auf diese Stressfaktoren reagierten oder sich davon erholten. Optimismus schien jedoch das emotionale Wohlbefinden zu fördern, indem er die Häufigkeit des Erlebens von Stresssituationen bei älteren Männern einschränkte oder deren Interpretation von Stresssituationen veränderte.

Diese Studie untersuchte eine mögliche Erklärung, nämlich ob optimistischere Menschen mit dem täglichen Stress konstruktiver umgehen und deshalb ein besseres emotionales Wohlbefinden haben, sagte Studienautorin Lewina Lee, klinische Psychologin am Nationalen Zentrum für posttraumatische Belastungsstörungen am VA Boston Healthcare System und Assistenzprofessorin für Psychiatrie an der Boston University School of Medicine.

Weniger schlechte und mehr positive Stimmungen

Die Forscher begleiteten 233 ältere Männer, die zunächst einen Optimismus-Fragebogen ausfüllten. 14 Jahre später berichteten sie an acht aufeinanderfolgenden Abenden bis zu dreimal über einen Zeitraum von acht Jahren über tägliche Stressfaktoren sowie über positive und negative Stimmungen.

Die Forscher fanden heraus, dass optimistischere Männer nicht nur über eine geringere negative Stimmung, sondern auch über eine positivere Stimmung berichteten (sie fühlten sich nicht nur einfach nicht negativ). Sie gaben auch an, weniger Stressfaktoren zu haben, was zwar nicht mit ihrer höheren positiven Stimmung in Verbindung stand, aber ihr geringeres Maß an negativer Stimmung erklärte.

Obwohl Studien zunehmend die Idee unterstützen, dass Optimismus eine Ressource ist, die Gesundheit und Langlebigkeit fördern kann, wissen wir nur sehr wenig über die zugrundeliegenden Mechanismen, schreibt die Psychologin. Andererseits sei bekannt, dass sich Stress negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Indem die Forscher untersuchen, ob optimistische Menschen anders mit alltäglichen Stressfaktoren umgehen, tragen ihre Ergebnisse zum Wissen darüber bei, wie Optimismus die Gesundheit im Alter fördern kann, sagt Lee.

© Psylex.de – Quellenangabe: The Journals of Gerontology: Series B, gbac025, https://doi.org/10.1093/geronb/gbac025

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