Nur 10 Minuten Achtsamkeit täglich steigern das Wohlbefinden und verringern Ängste, Depressionssymptome laut einer Studie

23.08.2024 In einer neuen Studie haben Forscher herausgefunden, dass schon 10 Minuten täglicher Achtsamkeitsübungen das Wohlbefinden verbessern, Depressionen und Ängste lindern und die Motivation steigern können, den eigenen Lebensstil zu verbessern – einschließlich gesünderer Bewegungs-, Ess- und Schlafgewohnheiten.
An der im British Journal of Health Psychology veröffentlichten Studie der Universitäten Bath und Southampton mit 1.247 Erwachsenen aus 91 Ländern zeigt, dass kurze tägliche Achtsamkeitssitzungen, die über die kostenlose Handy-App Medito durchgeführt werden, tiefgreifende Auswirkungen haben können.
Die Teilnehmer, von denen die meisten noch keine Erfahrung mit Achtsamkeit hatten, wurden nach dem Zufallsprinzip einer einmonatigen Achtsamkeitsroutine oder einer Kontrollbedingung – dem Anhören von Auszügen aus Alice im Wunderland – zugeteilt. Die täglichen Achtsamkeitssitzungen umfassten Entspannungsübungen, Vorsatzbildung, Körperscans, auf den Atem gerichtete Aufmerksamkeit und Selbstreflexion.
Die Teilnehmer füllten Umfragen zu ihrer psychischen Gesundheit aus, bevor sie das 30-tägige Achtsamkeitstraining begannen und nachdem sie es beendet hatten. Nach dem Achtsamkeitstraining zeigte sich bei den Teilnehmern, die die Achtsamkeits-App nutzten, Folgendes:
- Verringerung der Depression um 19,2 % mehr als in der Kontrollgruppe.
- Verbessertes Wohlbefinden um 6,9% mehr.
- Verringertes Angstgefühl um 12,6 % gegenüber der Kontrollgruppe.
- Die Einstellung zur Gesundheit wurde um 7,1 % positiver als in der Kontrollgruppe.
- Die Verhaltensabsichten, auf die Gesundheit zu achten, stiegen um 6,5 % gegenüber der Kontrollgruppe.
Die positiven Auswirkungen der Achtsamkeit blieben nach 30 Tagen weitgehend erhalten. Bei der Nachbefragung einen Monat später (Tag 61) zeigte die Achtsamkeitsgruppe anhaltende Verbesserungen ihres Wohlbefindens, ihrer Depressionen und ihrer Einstellungen und berichtete sogar über eine bessere Schlafqualität.
In ihrem Feedback hoben die Teilnehmer zahlreiche Nutzen der Achtsamkeitspraxis hervor:
„Achtsamkeit, Selbstkontrolle, Dankbarkeit, ich bin geduldiger und habe mehr Freude am gegenwärtigen Moment“.
„Klarer Geist. Ich habe das Gefühl, dass ich alles unter Kontrolle habe und das tun kann, was ich mir vornehme.“
„Die Meditationssitzungen haben mir ein besseres Verständnis für die Funktion meines Geistes vermittelt. Sie haben mir geholfen, einen besseren Einblick in viele Dinge zu gewinnen und mir eine andere Sichtweise auf die Welt zu vermitteln. Worte, die mir dazu einfallen: hilfreich, aufschlussreich und motivierend.“
Spannenderweise war diese Studie eine der ersten, die gezeigt hat, dass die Vorzüge der Achtsamkeit für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit aus der Änderung der Lebensgewohnheiten resultieren könnten, die sie fördert. Dies unterstreicht das Potenzial der Achtsamkeitspraxis für die Förderung eines gesünderen Lebensstils, wie z. B. regelmäßiges Sporttreiben, was das Team als nächstes erforschen möchte.
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Die Studie wurde von der Psychologin Masha Remskar durchgeführt, einer Expertin für Verhaltensänderung, Achtsamkeit und Bewegung an der Universität Bath. Sie sagte: „Diese Studie unterstreicht, dass selbst kurze, tägliche Achtsamkeitspraktiken einen Nutzen haben können, was sie zu einem einfachen, aber wirkungsvollen Instrument zur Förderung der psychischen Gesundheit macht.“
© Psylex.de – Quellenangabe: British Journal of Health Psychology (2024). DOI: 10.1111/bjhp.12745