Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Geräte zum Medienkonsum und Depressions- und Angstsymptomen, Drogenkonsum
08.12.2021 In einer in der Zeitschrift Addiction Biology veröffentlichten Studie fanden die Forscher deutliche Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Geräte beim Medienkonsum und Anzeichen von Depressionen und Ängsten sowie Zigarettenrauchen und Alkoholkonsum.
Das Team fand auch bestimmte genetische Varianten, die mit diesen Merkmalen verbunden waren.
Die Studie
Die Studie umfasste Daten von Tausenden von Personen aus der britischen Biobank. Drei Indikatoren für die Nutzung elektronischer Geräte wurden in die Studie einbezogen: Fernsehkonsum, Computernutzung und Konsum von Computerspielen.
Die Autoren um Jing Ye von der Xi’an Jiaotong University, China, haben zunächst eine Beobachtungsstudie durchgeführt, die 138.976 – 383.742 Teilnehmer für das Fernsehen, 29.636 – 38.599 Teilnehmer für die Computernutzung und 11.861 – 330.985 Teilnehmer für das Computerspielen in der UK Biobank-Kohorte umfasste.
Medien und Merkmale psychischer Gesundheit
In der UK Biobank-Kohorte wurden deutliche Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Geräte und psychischen Merkmalen festgestellt (alle P < 1,0 × 10-9),
- darunter Depressionswerte (B = 0,094 für Fernsehkonsum),
- Angstwerte (B = 0,051 für Fernsehkonsum),
- Zigarettenrauchen (B = 0,046 für Computernutzung) und
- Alkoholkonsum (B = 0,010 für Computerspielen).
Assoziationen mit Genen
GWEIS (genome-wide gene–environment interaction study) identifizierte mehrere mit psychischen Merkmalen verbundene Loci, die mit der Nutzung elektronischer Geräte zum Medienkonsum interagieren, wie z. B. DCDC2 (rs115986722, P = 4,10 × 10-10) für Angstwerte und Fernsehkonsum, PRKCE (rs56181965, P = 9,64 × 10-10) für Rauchen und Computernutzung und FRMD4A (rs56227933, P = 7,42 × 10-11) für Depressionswerte und Computerspielen.
Den Autoren zufolge deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass eine Verringerung der Zeit, die mit elektronischen Geräten verbracht wird, dazu beitragen kann, die Belastungen für die psychische Gesundheit zu verringern.
© Psylex.de – Quellenangabe: Addiction Biology (2021). DOI: 10.1111/adb.13111