Stress: Ursachen, Risikofaktoren

Gestresste und depressive Frauen haben geringeres Klotho-Niveau

18.06.2015 Chronisch gestresste Frauen haben ein deutlich niedrigeres Niveau an Klotho (Hormon, das das Altern reguliert und das Erkennungsvermögen verbessert) laut Forschern der University of California, San Francisco.

Sie stellten fest, dass die Frauen mit depressiven Symptomen in ihrer Studie noch weniger Klotho in ihrem Blut hatten als die gestressten nicht-depressiven Teilnehmerinnen.

‚Anti-Aging-Hormon‘ Klotho

Die in der Zeitschrift Translational Psychiatry herausgegebene Studie konnte damit als erste eine Beziehung zwischen psychologischen Einflüssen und Klotho zeigen, das viele Auswirkungen auf Funktionen im Körper ausübt.

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Bild: Gerd Altmann

Die Wissenschaftler wissen aus Forschungsarbeiten mit Mäusen und Würmern, dass die Störung von Klotho mit Symptomen der vorzeitigen Alterung – wie Arterienverkalkung, Verlust von Muskeln und Knochen – einhergeht, und wenn Klotho in größerem Ausmaß verfügbar gemacht wurde, lebten die Tiere länger.

In einer vorherigen Arbeit zeigte der Autor Dena Dubal, dass eine genetische Variante (bei 20% der Menschen zu finden) für mehr Klotho im Blutkreislauf, verbesserte kognitive Funktionen und einen größeren präfrontalen Cortex sorgt. Die Träger tendieren zu einem längeren Leben und weniger altersgebundenen Krankheiten.

Dubal und Kollegen stellten fest, dass mehr Klotho bei Mäusen die Kognition und Resilienz auf Alzheimer-gebundene Toxine verbesserte, was eine therapeutische Rolle für Klotho im Gehirn nahelegt.

Frauen mit chronischem Stress bzw. Depressionen

Die gegenwärtige Studie untersuchte 90 chronisch gestresste Pflegerinnen und 88 gering gestresste Kontrollteilnehmerinnen – die meisten waren im Alter zwischen 30 und 40 und ansonsten gesund. Klotho nimmt mit dem Alter ab, aber in dieser fachübergreifenden Studie mit relativ jungen Frauen konnte ein Rückgang nur bei den hochgestressten Frauen festgestellt werden. Die gering gestressten Teilnehmerinnen zeigten keine bedeutsame Klotho-Reduktion.

„Chronischer Stress sorgt für ungünstige gesundheitliche Folgen beim Altern, inklusive kardiovaskulären Folgen und Alzheimer-Krankheit“, sagte Dubal. „Es wird wichtig sein, herauszufinden, ob ein höheres Klotho-Niveau der psychischen und körperlichen Gesundheit zugute kommen kann, wenn wir altern. Wenn ja, könnten therapeutische und Lebensstilinterventionen, die das Langlebigkeitshormon erhöhen, eine große Wirkung auf das Leben der Menschen haben.“

Die Forscher nehmen an, dass ein niedriges Niveau an Klotho zu Stress und Depression beitragen könnte, da das Hormon auf zellulären, molekularen und neuralen Ebenen wirkt, die mit Stress und Depression verbunden sind.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, Translational Psychiatry; Juni 2015

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